Springe direkt zum Inhalt , zum Menü .

Baby liegt auf dem Bauch
famveldman/Fotolia.com

Wichtiger Hinweis:

Die Empfehlung zur Auswahl von Säuglingsnahrung bei erhöhtem Allergierisiko wird derzeit im wissenschaftlichen Beirat des Netzwerks Gesund ins Leben überarbeitet (Stand 07/2023), da nach der aktualisierten Leitlinie Allergieprävention 2022  (Kopp et al. 20221) die Evidenz für eine klare positive Empfehlung zur Verwendung von HA-Nahrung  nicht mehr ausreicht. Die Leitlinie empfiehlt, für Risikokinder zu prüfen, ob bis zur Einführung von Beikost eine Säuglingsanfangsnahrung mit in Studien zur Allergieprävention nachgewiesener Wirksamkeit verfügbar ist. Diese Wirksamkeit müssen Hersteller produktspezifisch durch geeignete klinische Studiendaten belegen. Bei einer positiven Bewertung durch die europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) wird dann die Frage geprüft, wie Eltern und Betreuer*innen über die Eigenschaften des Produkts zu informieren sind. Bis jetzt wurde nur ein in Deutschland angebotenes Produkt im Hinblick auf einen möglichen allergiepräventiven Nutzen durch die EFSA bewertet. Einen entsprechenden Zusammenhang konnte die EFSA hier nicht anerkennen. Ob weitere produktspezifische Bewertungen erfolgen, bleibt abzuwarten.

1 Kopp MV, Muche-Borowski C, Abou-Dakn M, et al : S3 Guideline Allergy Prevention.  Allergol Select. 2022 March 4; 6: 61-97. DOI 10.5414/ALX02303E

Empfehlungen von 2016

  • [in Überarbeitung:] Nicht oder nicht ausschließlich gestillte Säuglinge, deren Eltern oder Geschwister von einer Allergie betroffen sind, sollten im 1. Lebenshalbjahr eine hydrolysierte Säuglingsnahrung (HA-Nahrung) erhalten (mindestens bis zum Beginn des 5. Monats).
  • Säuglingsnahrungen auf der Basis von Sojaeiweiß oder Ziegenmilch sind nicht zur Allergievorbeugung geeignet; ebenso wenig Stuten- oder andere Tiermilchen.

Grundlage der Empfehlungen von 2016

  • [in Überarbeitung:] Die Empfehlungen basieren auf der Leitlinie „Allergieprävention – Update 2014“ der Deutschen Gesellschaft für Allergologie und klinische Immunologie (DGAKI) und der Deutschen Gesellschaft für Kinder- und Jugendmedizin (DGKJ) [192], Empfehlungen und Stellungnahmen der DGKJ [69] sowie auf Aussagen von Fachgremien und -institutionen [63, 96].

Hintergrundinformationen der Empfehlungen von 2016

[in Überarbeitung:] Die Leitlinie Allergieprävention und die oben genannten Fachgesellschaften und -institutionen empfehlen für nicht oder nicht ausschließlich gestillte Säuglinge, bei deren Eltern oder Geschwistern Allergien vorliegen, bis zur Einführung der Beikost die Verwendung einer geprüften HA-Nahrung [69, 192]. Die Evidenz gilt für die im Rahmen der multizentrischen German Infant Nutritional Intervention (GINI) Study getesteten Säuglingsnahrungen. Die Studie zeigte, dass Kinder mit familiärer Allergiebelastung bei Fütterung bestimmter in der Studie untersuchter Säuglingsnahrungen mit hydrolysiertem Eiweiß (sog. HA-Nahrung) im Vergleich zu einer herkömmlichen Säuglingsnahrung seltener ein Ekzem entwickelten [222, 221, 223]. Zu beachten ist, dass die in der GINI-Studie getesteten HA-Nahrungen in dieser Form auf dem deutschen Markt nicht mehr erhältlich sind [222].

In einer kürzlich veröffentlichten systematischen Übersichtsarbeit wurde kein Vorteil der Verwendung von HA-Nahrungen im Vergleich zu herkömmlicher Säuglingsanfangsnahrung berichtet [20]. Diese Arbeit lässt aber wegen methodischer Schwächen, u. a. bei der Auswahl der Studien und der Zusammenfassung von Ergebnissen verschiedener Proteinhydrolysate, keine belastbaren Schlussfolgerungen zu [137, 223]. Unter Berücksichtigung der vorliegenden Daten aus der GINI-Studie empfiehlt der wissenschaftliche Beirat weiterhin die Verwendung einer geprüften Säuglingsnahrung mit hydrolysiertem Eiweiß bei nichtgestillten Säuglingen mit familiärer Allergiebelastung.

Säuglingsnahrungen auf der Basis von Sojaeiweiß sind nicht zur Allergievorbeugung geeignet [172]. Vorteile von Säuglings(milch)nahrungen mit Zusatz von „Probiotika“ und/oder „Präbiotika“ zum Zweck der Allergievorbeugung sind nicht ausreichend belegt [69, 173, 192]. Um das Risiko für die Manifestation einer Allergie zu senken, sollten Eltern auch weitere vorbeugende Maßnahmen treffen (s. Abschn. Weitere Empfehlungen zur Allergieprävention).

/

als hilfreich bewerten 0 Versenden
Titelbild Ernährung und Bewegung von Säuglingen und stillenden Frauen
BLE/Netzwerk Gesund ins Leben

Kostenlos

Broschüre Ernährung und Bewegung von Säuglingen und stillenden Frauen

Der Sonderdruck fasst die vereinheitlichten Handlungsempfehlungen für die Beratung junger Familien zusammen. Die Empfehlungen wurden 2016 aktualisiert und um die Themen Essen lernen sowie Bewegung für Säuglinge und stillende Frauen erweitert.

bestellen oder herunterladen

Titelbild Ernährung und Bewegung von Säuglingen und stillenden Frauen
BLE/Netzwerk Gesund ins Leben

Kostenlos

Download Ernährung und Bewegung von Säuglingen und stillenden Frauen

Das Heft gibt einen Überblick über die aktualisierten Handlungsempfehlungen für das erste Lebensjahr und ihre Grundlagen. Sie sind ergänzt durch Hinweise auf Veränderungen, die im Rahmen der Aktualisierung 2016 erfolgten.

herunterladen