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Weltweit sind etwa 2 Milliarden Menschen mangelernährt, ihnen fehlen wichtige Vitamine und Mineralstoffe („hidden hunger“). Die Folgen sind vor allem für Kinder in ihren ersten 1.000 Lebenstagen verheerend. Aber auch das wirtschaftliche Entwicklungspotenzial ganzer Länder leidet unter den Folgen. Wie Mangelernährung besser bekämpft werden kann, um diese Frage ging es bei einer mit 150 Teilnehmenden aus NROs, Politik und Wirtschaft gut besuchten Podiumsdiskussion im Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit (BMZ) am 22. Mai in Berlin.

Susan Wallani-Nkhoma, Programmkoordinatorin Ernährungssicherung in Malawi, betonte die Schlüsselfunktion von Bildung für junge Frauen und Mütter, um langfristige Ernährungsverbesserungen von Kindern zu erreichen. Sie berichtete von positiven Effekten der Quartiersmanagerinnen, die inmitten der Bevölkerung leben und mit niedrigschwelligen Beratungsangeboten eine Verbesserung der Stillraten und Ernährung von Babys und Kleinkindern erreichten.

Mehr staatliche Regulierung forderte Dr. Lawrence Haddad, Exekutivdirektor der Global Alliance for Improved Nutrition (GAIN). So müsse in Brasilien 30% des Schulessens von lokalen Landwirten stammen – dies verleihe den Bauern wirtschaftliche Stabilität und verbessere die Qualität des Essens. Auch Steuerpolitik sei eine mächtige Waffe. Dr. Jörg Spieldenner (Nestlé Forschungszentrum Lausanne) wandte hingegen ein, dass Staaten stärker mit positiven Anreizen und partnerschaftlichen Ansätzen gegenüber der Privatwirtschaft arbeiten sollten. Fazit von Dr. Stefan Schmitz, dem Beauftragten für die Initiative „EINEWELT ohne Hunger“ im BMZ: „Mehr Aufmerksamkeit und intensivere Debatten auf höchster Regierungsebene sind dringend nötig, um messbare Verbesserungen der Ernährungsprobleme in der Welt zu erreichen.“ Das BMZ wolle sich dieser Aufgabe verstärkt stellen.

Andrea Fenner, Edinburgh, www.gesund-ins-leben.de

29.06.2017

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