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Frau mit Kopftuch und Kind
Jasmin Merdan/Fotolia.com

Kommunikations- und Sprachprobleme spielen eine wichtige Rolle, wenn es darum geht, Familien mit Migrationshintergrund für Maßnahmen der Prävention und Gesundheitsförderung zu erreichen. Auch Unterschiede im Gesundheitsverhalten und teilweise auch beim Wahrnehmen von Angeboten deuten auf einen besonderen Bedarf an adäquater Beratung und Information hin. Im Sinne einer Bestandsaufnahme hat das Netzwerk Gesund ins Leben Materialien für schwangere Frauen und junge Familien mit Migrationshintergrund am Beispiel der Themen Ernährung und Bewegung in Schwangerschaft, Säuglings- und Kleinkindalter recherchiert und analysiert.

Es konnten insgesamt 56 themenspezifische Materialien für Familien mit Migrationshintergrund identifiziert werden. Mehr als ein Drittel aller Medien (n = 21) behandelte das Thema Säuglingsernährung (Stillen/Flaschenernährung). Türkisch, Russisch, Englisch, Französisch und Arabisch waren die häufigsten Fremdsprachen. Die große Mehrheit der Materialien war in allen Sprachen identisch gestaltet. In einigen wenigen Medien wurde die grafische Gestaltung bzw. Bebilderung kultursensibel verändert bzw. angepasst.

Es bleibt die Frage offen, ob eine reine 1:1-Übersetzung in der Lage ist, kulturelle Besonderheiten, spezifische Informationsbedarfe oder spezifische Konzepte von Gesundheit und Krankheit angemessen aufzugreifen. Zudem wird aktuell diskutiert, ob migrationssensible und somit inklusive Maßnahmen der Prävention und Gesundheitsförderung gegenüber migrationsspezifischen, exklusiven Ansätzen vorzuziehen sind.

Quelle: Reiss K, Güttes J, Flothkötter M. Informationsmaterialien zu einem gesundheitsförderlichen Lebensstil für junge Familien mit Migrationshintergrund. Eine Bestandsaufnahme. Präv Gesundheitsf 2017; 12(2): 96-103

Abstract

Fremdsprachige Medien von Gesund ins Leben

Andrea Fenner, Edinburgh, www.gesund-ins-leben.de

29.06.2017

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