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Impftermin in Kalender
Gina Sanders/Fotolia.com

Empfehlung

  • Bei Frauen, die eine Schwangerschaft planen, sollten der Impfstatus überprüft und Impflücken geschlossen werden.

Grundlage der Empfehlung

Impfpräventable Infektionen während der Schwangerschaft erhöhen das Risiko für die Gesundheit der Frau, können zu schweren Fehlbildungen des Kindes führen und für Neugeborene lebensbedrohlich sein. Die Ständige Impfkommission am Robert Koch-Institut (STIKO) gibt Empfehlungen für Frauen im gebärfähigen Alter mit Kinderwunsch, für Frauen in der Schwangerschaft sowie weitere Kontaktpersonen im Umfeld des Säuglings heraus [269].

Hintergrundinformationen

Ein lückenloser Schutz gegen Masern, Röteln, Varizellen (Windpocken) und Pertussis (Keuchhusten) ist in der Phase der Familienplanung von besonderer Bedeutung. Die STIKO empfiehlt Frauen mit Kinderwunsch die entsprechenden Impfungen. Während Totimpfstoffe (inaktivierte Impfstoffe: abgetötete Krankheitserreger oder Bestandteile davon) grundsätzlich auch in der Schwangerschaft verabreicht werden können, sind Lebendimpfstoffe (wie gegen Masern, Mumps, Röteln, Varizellen) für Schwangere kontraindiziert. Nach jeder Impfung mit Lebendimpfstoff ist für die Dauer von einem Monat eine sichere Kontrazeption zu empfehlen. Allerdings sind bei Unterschreitung dieses Zeitraums und selbst bei versehentlicher Impfung in der Frühschwangerschaft bisher keine fetalen Schädigungen durch diese Impfungen bekannt geworden [270].

Die Impfungen schützen nicht nur die schwangere Frau, die aufgrund hormoneller Anpassungen infektionsanfälliger ist als außerhalb der Schwangerschaft, sondern auch das Ungeborene bzw. das Neugeborene. Praktisch alle Virusinfektionen in der Schwangerschaft sind mit einem erhöhten Risiko für Aborte, Fehlbildungen, Frühgeburten und Schwangerschaftskomplikationen verbunden. Daneben haben Schwangere selbst ein erhöhtes Risiko, z. B. im Falle einer Masernerkrankung eine gravierende Lungenentzündung zu entwickeln.

Ein besonders hohes Risiko für schwere Krankheitsverläufe besteht bei Influenzainfektionen in der Schwangerschaft. Die STIKO empfiehlt seit 2010 allen Schwangeren die Impfung gegen die saisonale Influenza [271], die durch die mütterlichen impfinduzierten Antikörper, den sogenannten Nestschutz, auch das Neugeborene in den ersten Lebenswochen vor schweren Krankheitsverläufen schützt [272].

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Literatur

269 Ständige Impfkommission am Robert Koch-Institut (RKI). Empfehlungen der Ständigen Impfkommission (STIKO) am Robert Koch-Institut – 2017/2018. Epidemiologisches Bulletin 2017; 34: 335-371

270 Robert Koch-Institut. Impfen: Häufig gestellte Fragen und Antworten. Kann in der Schwangerschaft und Stillzeit geimpft werden?. Online: https://www.rki.de/SharedDocs/FAQ/Impfen/AllgFr_Allgemeine%20Fragen/FAQ-Liste_AllgFr_Impfen.html%23FAQId3400682 last access: 25.07.2018

271 Ständige Impfkommission (STIKO) am Robert Koch-Institut. Änderung der Empfehlungen zur Impfung gegen Influenza. Epidemiologisches Bulletin 2010; 31: 299-309

272 Shakib JH, Korgenski K, Presson AP. et al. . Pediatrics 2016; DOI: 10.1542/peds.2015-2360.