Kleinkinder sollten zu jeder Mahlzeit Wasser trinken. Auch zwischendurch sollten Eltern ihrem Kind immer wieder Wasser aus Glas, Tasse oder offenem Becher anbieten. Ein gutes Maß für die Praxis sind 6 kleine Gläser pro Tag. Wasser ist die erste Wahl bei den Getränken. Auch Früchte-, Kräuter- oder Roibuschtee – ohne Zucker, Honig oder andere Süßungsmittel – sind geeignete Durstlöscher.
Trinken zu jeder Mahlzeit und zwischendurch
Genauso wie das Essen können Kleinkinder auch das Trinken lernen. Eltern helfen ihrem Kind sich ans Trinken zu gewöhnen, wenn sie zu jeder Mahlzeit und zwischendurch empfehlenswerte Getränke wie Wasser anbieten. Das Forschungsinstitut für Kinderernährung empfiehlt im Rahmen der optimierten Mischkost 600–700 ml Getränke pro Tag [1]. Bei stärkerer körperlicher Aktivität und hohen Temperaturen draußen oder im Raum steigt der Bedarf.
Im Durchschnitt trinken Kleinkinder nur etwa 60 % der Menge, die in der optimierten Mischkost vorgesehen ist [2]. Merksätze wie „Wasser zum Essen und zwischendurch“ oder „Zu jeder Mahlzeit gehört ein Getränk“ und das Praxismaß „6 kleine Gläser pro Tag“ erinnern Eltern an die Bedeutung des Trinkens.
Wasser marsch!
Die erste Wahl ist Wasser, zusammen mit anderen ungesüßten und zuckerfreien Getränke wie Früchte-, Kräuter- oder Roibuschtee. Sie löschen den Durst ganz ohne Zucker und Kalorien.
Zuckerhaltige Getränke (wie Limonaden, Fruchtsäfte, Fruchtsaftgetränke, Brausen, Eistees)
- fördern eine überhöhte Energiezufuhr [3],
- erhöhen das Risiko für Übergewicht [4, 5],
- können mit einer schlechteren Versorgung mit Nährstoffen einhergehen [6],
- erhöhen das Risiko für Zahnkaries [7].
Die Säuren in Getränken wie Limonaden und Säften können zusätzlich den Zahnschmelz schädigen [8].
In einem Glas Apfelsaft (150 ml) stecken von Natur aus 15 g Zucker. Diese Menge entspricht 5 Stück Würfelzucker. Das ist vielen Eltern nicht bewusst. Ähnlich liegen die Werte für Orangensaft, Limonade oder Eistee. Fruchtsäfte wie Apfel-, Birnen- oder Traubensaft enthalten reichlich Fruchtzucker (Fructose). Wenn Kinder viel Saft oder andere Getränke mit hohem Gehalt an Fruchtzucker trinken, nehmen sie unter Umständen mehr Fruchtzucker auf als ihr Dünndarm aufnehmen kann. Der Fruchtzucker gelangt in den Dickdarm und wird dort bakteriell abgebaut. Das führt zu Bauchschmerzen und Durchfall. Diese Beschwerden verschwinden wieder, wenn das Kind weniger Saft trinkt.
Für Kleinkinder ungeeignet sind Getränke mit Alkohol oder Koffein wie Cola, Kaffee, Grün- und Schwarztee, Energiegetränke und manche Eistees.
„Mein Kind trinkt nur süße Getränke!“
Eltern sollten ihrem Kind immer wieder Wasser anbieten. Es wird nach und nach die Erfahrung machen, dass Wasser den Durst besser löscht als süße Getränke. Falls sich ein Kind bereits an einen süßen Geschmack beim Trinken gewöhnt hat, können Eltern das süße Getränk mit immer mehr Wasser verdünnen. Damit gewöhnen sie ihr Kind Schritt für Schritt um.