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Für Deutschland gibt es ein einheitliches Konzept für Basisfortbildungen zum Thema Stillen und Stillförderung.

Baby trinkt an Brust
Monkey Business/Fotolia.com

Das Netzwerk Gesund ins Leben hat es gemeinsam mit allen Institutionen entwickelt, die in Deutschland Multiplikator*innen zum Stillen fortbilden und solche, die sich für die Stillförderung einsetzen. Das Konzept "Stillen und Stillförderung – Curriculum zur Basisfortbildung" ist für Fortbildungsanbieter*innen und Referent*innen gedacht, die Multiplikator*innen aus dem Umfeld junger Familien zum Stillen fortbilden möchten. Wer seine Fortbildungen an diesem Konzept ausrichtet, trägt dazu bei, dass Eltern gleiche, alltagsnahe und fundierte Informationen zum Stillen erhalten. So wird ein wichtiger Beitrag zur Stillförderung in Deutschland geleistet.

Im Curriculum ist detailliert festgelegt, welche Themen, Inhalte und Kompetenzen vermittelt werden sollen. Die Themen reichen von der Bedeutung des Stillens und der Muttermilchernährung über konkrete Hinweise zur Stillpraxis bis hin zum Umgang mit besonderen Stillsituationen. Fachliche Grundlage sind insbesondere die Handlungsempfehlungen zur Säuglingsernährung und Ernährung der stillenden Mutter. Die ein- bzw. halbtägige Fortbildung befähigt Multiplikator*innen dazu, praxis- und handlungsorientierte Informationen an Familien weiterzugeben.

Auf Berufsgruppen zugeschnitten

Die Vorkenntnisse zum Stillen sind von Berufsgruppe zu Berufsgruppe sehr unterschiedlich. Auch der Beratungsalltag unterscheidet sich. Das Fortbildungskonzept ist deshalb für drei Multiplikator*innen-Zielgruppen differenziert:

Berufsgruppen ohne Vorkenntnisse "Stillen"Dauer der Fortbildung

z.B. Medizinische Fachangestellte, Präventionsassistent*innen, Pädagog*innen, Psycholog*innen und andere Fachkräfte, wie Sozialpädagog*innen, die z.B. im Rahmen Früher Hilfen mit jungen Familien befasst sind

Bei diesen Berufsgruppen ist der Beratungsumfang zum Stillen in der Regel eher gering. Da die meisten Fachkräfte dieser Berufsgruppen vermutlich keine Vorkenntnisse zum Stillen haben, nimmt die Vermittlung der Grundkenntnisse mehr Zeit in Anspruch. Deshalb soll die Fortbildung für diese Gruppen ganztägig stattfinden.

ganztägig

ca. 7,5 Std.

Verschiedene Berufsgruppen mit Vorkenntnissen "Stillen"Dauer der Fortbildung

z.B. Hebammen, Krankenpfleger*innen, Gesundheits- und Kinderkrankenpfleger*innen, Oecotropholog*innen, Ernährungswissenschaftler*innen, Diätassistent*innen

Diese Berufsgruppen beraten Mütter/Schwangere in der Regel intensiv. Die Inhalte sollten detaillierter und mit praktischer Anleitung dargestellt werden. Deshalb soll die Fortbildung für diese Gruppen einen ganzen Tag dauern.

ganztägig

ca. 7,5 Std.

Ärzt*innen mit Vorkenntnissen "Stillen"Dauer der Fortbildung

z.B. Frauenärzt*innen, Kinder- und Jugendärzt*innen, Ernährungsmediziner*innen

Ärzt*innen haben aufgrund der regelmäßigen Vorsorgeuntersuchungen häufigen Kontakt zu Schwangeren / Müttern / jungen Familien und ihren Kindern sowie einen großen Einfluss auf die Stillentscheidung. Deshalb bietet sich hier eine große Chance für die Stillförderung. Unter Berücksichtigung ihrer medizinischen Vorkenntnisse und ihrer Rolle in der Elternberatung soll die Fortbildung für Ärzt*innen halbtägig stattfinden.

halbtägig

ca. 4,5 Std.

Wertvolle Unterstützung und Stillförderung

Die beste Form der Ernährung für Säuglinge ist das Stillen. Es hat nicht nur viele gesundheitliche Vorteile für Mutter und Kind, sondern es fördert auch ihre enge Bindung. Das Netzwerk Gesund ins Leben empfiehlt, Säuglinge im 1. Lebenshalbjahr ausschließlich zu stillen und nach Einführung der Beikost (frühestens zu Beginn des 5. Monats) weiter zu stillen.

Für den überwiegenden Anteil der Säuglinge ist die Empfehlung mindestens bis zu Beginn des 5. Monats ausschließlich zu stillen, nicht erfüllt [1]. Obwohl sich die allgemeine Stillquote in den vergangenen Jahren positiv entwickelt hat, besteht nach wie vor ein erhöhter Bedarf für stillfördernde und unterstützende Maßnahmen – insbesondere bei bildungsschwachen und jungen Müttern, bei Frauen, die in der Schwangerschaft rauchen, und Frauen mit Mehrlings- und Frühgeburten. Da die Entscheidung für oder gegen das Stillen bereits in der frühen Schwangerschaft getroffen wird, sollte schon in dieser Zeit begonnen werden, über das Stillen zu informieren und die Stillförderung nach der Geburt kontinuierlich fortgeführt werden.

Für die Unterstützung und Begleitung der Mütter und Eltern sind insbesondere Multiplikator*innen
geeignet, die einen regelmäßigen Kontakt zu jungen Familien haben und bei ihnen großes Vertrauen
genießen. Dazu zählen z.B. Hebammen, Frauenärzt*innen, Kinder- und Jugendärzt*innen, Medizinische Fachangestellte in Frauenarzt- sowie Kinder- und Jugendarztpraxen, (Kinder-)Krankenpfleger*innen, Präventionsassistent*innen, Ernährungsfachkräfte, Fachkräfte in Schwangerenberatungsstellen und (Sozial-)Pädagog*innen.

Die Vorkenntnisse zum Thema Stillen sind dabei sehr unterschiedlich. Umso wichtiger ist es, dass alle relevanten Berufsgruppen über einheitliche Grundkenntnisse für die Beratung von Schwangeren, Müttern und Eltern verfügen. Dafür wurde das hier vorgestellte standardisiertes Fortbildungskonzept entwickelt.

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Literatur

[1] von der Lippe E et al.: Einflussfaktoren auf Verbreitung und Dauer des Stillens in Deutschland. Ergebnisse der KiGGS-Studie – Erste Folgebefragung (KiGGS Welle 1). Bundesgesundheitsblatt – Gesundheitsforschung – Gesundheitsschutz 2014; 57:849–59

Kostenlose Folienvorschläge

Zu einigen Themen sind im Curriculum Folien für die Präsentation vorgeschlagen. Sie stammen aus der Multiplikatorenfortbildung Ernährung von Säuglingen und können unter Berücksichtigung der Urheberrechte verwendet werden. Für Ihre Präsentationen können Sie eigene Folien ergänzen. Inhaltlich sollten Sie sich an den in den Folien genannten Literaturangaben orientieren.

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