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Online-Befragung des Netzwerks Gesund ins Leben verdeutlicht hohen Bekanntheitsgrad der Handlungsempfehlungen zur Säuglingsernährung und Ernährung der stillendenden Mutter bei Frauenärzten/-innen, Kinder- und Jugendärzten/-innen sowie Hebammen/Entbindungspflegern – aber auch Unterschiede im Zustimmungsgrad zu einzelnen Empfehlungen je nach Berufsgruppe.

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Im Sinne einer Lebenslaufperspektive sind Schwangerschaft, Säuglings- und Kleinkindalter sensible (Lebens-)Phasen, denn hier werden zentrale Weichen für die spätere Gesundheit von Mutter und Kind gestellt. Die Empfehlungen zu einem gesunden Lebensstil, die dabei an junge Familien herangetragen werden, sind heutzutage vielfältig und nicht selten widersprüchlich. Aus diesem Grund veröffentlicht das Netzwerk Gesund ins Leben seit 2010 Handlungsempfehlungen zu den Themen Ernährung, Bewegung und Allergieprävention in Schwangerschaft, Säuglings- und Kleinkindalter. Die Empfehlungen entsprechen dabei den neuesten wissenschaftlichen Erkenntnissen und werden u.a. von den Fachgesellschaften und Berufsverbänden der Frauenärzte/-innen, Kinder- und Jugendärzte/-innen sowie der Hebammen/Entbindungspfleger unterstützt. Bisher ist jedoch unklar, ob und wieweit die Handlungsempfehlungen von diesen drei Hauptmultiplikatoren/-innengruppen auch in der Breite akzeptiert werden.

In zwei webbasierten Befragung u.a. unter Frauenärzten/-innen, Kinder- und Jugendärzten/-innen und Hebammen/Entbindungspflegern wurde die Akzeptanz der Handlungsempfehlungen zu den Themen Säuglingsernährung und Ernährung der stillendenden Mutter erhoben. Die Befragung wurde von der Universität Bielefeld im Auftrag des Netzwerks Gesund ins Leben durchgeführt.

An der ersten Befragung nahmen überdurchschnittlich viele Hebammen teil. Die zweite Befragung konzentrierte sich auf die Gruppe der Kinder- und Jugendärzte/-innen, die in der ersten Befragung unterrepräsentiert waren. Insgesamt gaben 77,6% (erste Befragung) bzw. 86,5% (zweite Befragung) an, die Empfehlungen zu kennen bzw. bereits damit zu arbeiten. Der durchschnittliche Zustimmungsgrad mit den Empfehlungen war bei Hebammen/Entbindungspflegern mit 67,5% am geringsten. Geringe Akzeptanz wiesen bei allen Berufsgruppen insbesondere die Empfehlungen zu den Nährstoffsupplementen Jod und Fluorid auf. Als Ablehnungsgründe wurden eine Orientierung an der individuellen Situation der jungen Familie, an anderen Empfehlungen oder an eigenen Erfahrungen angeführt.

Sinnvolle Ansatzpunkte für eine Akzeptanzsteigerung bilden die Integration der Empfehlungen in die Aus-, Fort- und Weiterbildung der Berufsgruppen, die Überarbeitung eventuell missverständlicher Formulierungen sowie die verstärkte Kommunikation der wissenschaftlichen Hintergründe.

Quelle: Reiss K, Flothkötter M, Greif NP, Kolip P. Akzeptanz von Handlungsempfehlungen des Netzwerks „Gesund ins Leben – Netzwerk Junge Familie“ zur Säuglingsernährung und Ernährung der stillenden Mutter. Befragung unterschiedlicher Berufsgruppen. Gesundheitswesen 2016. DOI: 10.1055/s-0042-116587 [Epub ahead of print]

Weitere Informationen

www.gesund-ins-leben.de/fachpublikationen 

www.gesund-ins-leben.de/fuer-fachkraefte/handlungsempfehlungen/erstes-lebensjahr

Veröffentlichung kostenlos unter Quellenangabe: www.gesund-ins-leben.de
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BLE/Netzwerk Gesund ins Leben

Über uns

Gemeinsam für junge Familien in Deutschland Netzwerk Gesund ins Leben

Gesund ins Leben ist ein Netzwerk von Institutionen, Fachgesellschaften und Verbänden zur Förderung der frühkindlichen Gesundheit – von der Schwangerschaft bis ins Kleinkindalter. Das Netzwerk Gesund ins Leben ist angesiedelt im Bundeszentrum für Ernährung (BZfE) der Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung (BLE) und Teil des nationalen Aktionsplans "IN FORM – Deutschlands Initiative für gesunde Ernährung und mehr Bewegung".

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