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Ein internationales Projekt erfasst systematisch die aktuelle Situation zur Stillförderung in Deutschland. Das Ergebnis ist Grundlage, um ein rundum stillfreundliches Umfeld zu schaffen.

Frau stillt Baby im Sessel
pololia/Fotolia.com

In Deutschland werden 34% der Säuglinge vier Monate ausschließlich gestillt. Damit liegt die Stillquote deutlich niedriger als in einigen Nachbarländern. Es besteht zudem kaum Überblick über Strukturen, Akteure und Maßnahmen zur Stillförderung in Deutschland. In einem zweijährigen internationalen Projekt werden nun stillförderliche und -hinderliche Faktoren systematisch erfasst. Das Ergebnis ist Grundlage, um gezielt effiziente und nachhaltige Maßnahmen zu planen und zu begleiten. Das Projekt wird auf Initiative des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft vom Netzwerk Gesund ins Leben und der Nationalen Stillkommission gemeinsam mit der Universität Yale durchgeführt.

Die gesundheitsförderlichen Auswirkungen des Stillens für Mutter und Kind sind unbestritten und hinreichend belegt. Doch ob und wie viele Mütter stillen und wie lange, hängt von einer Vielzahl weiterer Faktoren ab: auf der individuellen Ebene z.B. vom Alter der Mutter oder ihrem sozioökonomischen Status. Auch auf der gesellschaftlich-politischen Ebene gibt es stillförderliche und -hinderliche Faktoren, wie die soziale Akzeptanz des Stillens, neue Erkenntnisse aus Wissenschaft und Forschung, Gesetze, politische Unterstützung, die Struktur des Gesundheitssystems u.v.m.

In einem neuen Forschungsprojekt wird nun systematisch ermittelt, wo genau eine wirksame, effiziente und nachhaltige Stillförderung ansetzen sollte. Dazu wird die aktuelle Situation der Stillförderung in Deutschland abgebildet: Welche Initiativen und Maßnahmen gibt es bereits? Welche Strukturen werden für die Stillförderung genutzt? Welche Akteure sind wichtige Ideen- und Impulsgeber? Die Erkenntnisse aus dem anschließenden Soll-Ist-Vergleich liefern wichtige Daten für die Planung, Initiierung und Begleitung von Maßnahmen und Kampagnen für die Stillförderung und den Stillschutz. So kann das gesundheitsförderliche Potential des Stillens bestmöglich ausgeschöpft werden.

Die Grundlage für das Forschungsvorhaben bildet das an der Universität Yale entwickelte so genannte Breastfeeding-Gear-Modell. Es verfolgt einen gesamtgesellschaftlichen Ansatz und integriert alle relevanten Handlungsfelder rund ums Stillen, die wie Zahnräder ineinandergreifen: von einer öffentlichkeitswirksamen Anwaltschaft, über gesetzgeberische Maßnahmen und Monitoringaktivitäten bis hin zu Aus-, Fort- und Weiterbildungsmaßnahmen für Multiplikatorinnen und Multiplikatoren.

In Deutschland wird in einem ersten Schritt eine Kommission mit 15 Expertinnen und Experten aus Politik, Praxis, Wissenschaft und Medienlandschaft gebildet, die „zahnrad“-relevante Informationen recherchieren und bewerten. In einem weiteren Schritt werden dann Handlungsbedarfe und zukünftige Maßnahmen für die Stillförderung in Deutschland abgeleitet. Eine intensive Öffentlichkeitsarbeit begleitet den wissenschaftlichen Prozess, um die Wahrnehmung des Stillens und der gesundheitlichen Vorteile in Bevölkerung und Fachkreisen zu erhöhen.

Das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft hat das Netzwerk Gesund ins Leben und die Nationale Stillkommission beauftragt, dieses Vorhaben für Deutschland durchzuführen. Die Universität Yale begleitet als Entwicklerin des Breastfeeding-Gear-Modells den gesamten Prozess wissenschaftlich. Das Vorhaben ist auf zwei Jahre angelegt.

Nähere Informationen zum Vorhaben erhalten Sie hier

www.gesund-ins-leben.de/becoming-breastfeeding-friendly

Veröffentlichung kostenlos unter Quellenangabe: www.gesund-ins-leben.de
Über einen Beleg freuen wir uns.

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Über uns

Gemeinsam für junge Familien in Deutschland Netzwerk Gesund ins Leben

Gesund ins Leben ist ein Netzwerk von Institutionen, Fachgesellschaften und Verbänden zur Förderung der frühkindlichen Gesundheit – von der Schwangerschaft bis ins Kleinkindalter. Das Netzwerk Gesund ins Leben ist angesiedelt im Bundeszentrum für Ernährung (BZfE) der Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung (BLE) und Teil des nationalen Aktionsplans "IN FORM – Deutschlands Initiative für gesunde Ernährung und mehr Bewegung".

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