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Als Abgeordnete bei einer Abstimmung im Bundestag Stillen? Derartige politische Impulse hat es in Deutschland noch nicht gegeben. „Becoming Breastfeeding Friendly“ wird unter anderem notwendigen politischen Maßnahmen zur Stillförderung auf den Grund gehen.

Babyfaust auf Erwachsenenfaust
tiagozr/Fotolia.com

Ob Larissa Waters klar war, dass das Bild ihres Beispiels durch die Welt gehen würde? Die australische Senatorin stillte ihr Baby während einer Abstimmung mitten im Parlament. Auch in Island wurde eine Parlamentsrede zum politischen Statement: die Abgeordnete Konradsdottir sprach im Plenum während sie nebenbei das tat, was gerade nicht warten konnte: Sie stillte ihr Baby. Derartige politische Impulse hat es in Deutschland noch nicht gegeben. Eine repräsentative YouGov-Umfrage unterstrich in 2016, dass Stillen in der Öffentlichkeit in Deutschland noch längst nicht zur Normalität gehört. Die Mehrheit der Befragten findet es grundsätzlich in Ordnung, wenn in der Öffentlichkeit gestillt wird, jeder vierte äußerte sich jedoch ablehnend.

Das Internationale Forschungsvorhaben „Becoming Breastfeeding Friendly“ wird unter anderem zeigen, welche politischen Maßnahmen notwendig sind, um Stillförderprogramme in Deutschland zu unterstützen. Die Nationale Stillkommission (NSK) hat hierzu im Auftrag des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft im Sommer einen Bericht mit dem Titel „Positive Botschaften zur Erhöhung der Akzeptanz des Stillens in der Öffentlichkeit“ veröffentlicht.

In den ersten 1.000 Tagen eines Kindes werden wichtige Grundlagen für die Gesundheit und Entwicklung von Kindern gelegt. Ein wesentlicher Faktor in dieser entscheidenden Phase ist das Stillen. Politisches Handeln ist zur Unterstützung und Förderung der Akzeptanz dringend erforderlich. Öffentlichkeitswirksame Aktionen wie in Australien und Island können hierbei enormes Anschubpotenzial entwickeln. So können die Rahmenbedingungen für ein stillfreundliches Umfeld weiter verbessert werden.

Das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft hat das Netzwerk Gesund ins Leben und die Nationale Stillkommission beauftragt, das Vorhaben „Becoming Breastfeeding Friendly“ (BBF) für Deutschland durchzuführen. Eine Expertenkommission untersucht anhand des von der Universität Yale entwickelten „Breastfeeding Gear Model“, wie stillfreundlich Deutschland ist. Dazu gehört auch eine Analyse, ob und in welchem Ausmaß sich politische Entscheidungsträger mit dem Thema Stillen befassen. Die Kommission wird darüber hinaus bewerten, welche politischen Initiativen zur Unterstützung einer stillfreundlichen gesellschaftlichen Atmosphäre bereits umgesetzt werden und wie wirksam sie sind.

Näheres zum Forschungsvorhaben „Becoming Breastfeeding Friendly“
www.gesund-ins-leben.de/becoming-breastfeeding-friendly

NSK-Bericht „Positive Botschaften zur Erhöhung der Akzeptanz des Stillens in der Öffentlichkeit“
www.bfr.bund.de/cm/343/positive-botschaften-fuer-ein-ungestoertes-stillen-in-der-oeffentlichkeit.pdf 

Veröffentlichung kostenlos unter Quellenangabe: www.gesund-ins-leben.de
Über einen Beleg freuen wir uns.

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Gemeinsam für junge Familien in Deutschland Netzwerk Gesund ins Leben

Gesund ins Leben ist ein Netzwerk von Institutionen, Fachgesellschaften und Verbänden zur Förderung der frühkindlichen Gesundheit – von der Schwangerschaft bis ins Kleinkindalter. Das Netzwerk Gesund ins Leben ist angesiedelt im Bundeszentrum für Ernährung (BZfE) der Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung (BLE) und Teil des nationalen Aktionsplans "IN FORM – Deutschlands Initiative für gesunde Ernährung und mehr Bewegung".

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