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Stillen ist alltäglich! Eine Frau stillt! Solche Aussagen machen (noch) keine Schlagzeilen. Stattdessen wird Stillen oft als Skandalthema behandelt. Etwas Alltägliches wird polarisiert, sexualisiert und besonders in den sozialen Medien ideologisch verhandelt. Für ein stillfreundliches Klima braucht es verantwortungsvolle Kommunikation, die Müttern den Rücken stärkt.

Menschen hören
Aaron Amat – stock.adobe.com

Stillen ist in der öffentlichen Wahrnehmung alles andere als Normalität. Was gezeigt und geschrieben wird, hat wenig mit der Lebenswirklichkeit von Müttern zu tun, sondern bewegt sich zwischen Glorifizierung und Skandalisierung, wie eine Medienanalyse im Rahmen des Forschungsvorhabens Becoming Breastfeeding Friendly (BBF) zeigt. Bei Frauen entstehe so das Gefühl, dass sie es „nicht richtig“ machen können. Sie erfahren Kritik und Stigma, ob sie stillen oder nicht, berichtete die Journalistin Nora Imlau beim Kongress „Wie stillfreundlich ist Deutschland?“. Diese Kommunikationsfalle dürfe Stillförderung nicht verstärken. Eine Stigmatisierung von Frauen, die nicht stillen können oder wollen, treffe zudem oft die Schwächsten der Gesellschaft, betonte Prof. Dr. Matthias Hastall, Experte zur Gesundheitskommunikation von der TU Dortmund.

Warum sich Frauen für oder gegen das Stillen entscheiden, hat vielfältige Gründe. Für eine stillfreundliche Kommunikation und adressatengerechte Unterstützung ist wichtig, die Zielgruppen und ihre tatsächlichen Motive und Werte zu kennen. Imlau und Hastall empfehlen Stillen mit positiven Emotionen zu verknüpfen und es als etwas Natürliches und Alltägliches zu zeigen, mit Ammenmärchen aufzuräumen und die individuelle Wahlfreiheit zu betonen.

Kommunikationsstrategie zur Stillförderung

Um Stillen in der öffentlichen Wahrnehmung als alltägliches Thema zu setzen, wird evidenzbasierte Kommunikation gebraucht. Becoming Breastfeeding Friendly empfiehlt eine gemeinsame Kommunikationsstrategie für die Stillförderung, um die gesellschaftliche Akzeptanz des Stillens zu steigern sowie das Wissen übers Stillen und passende Unterstützungsangebote zur Förderung der Stillmotivation zu verbessern – vor allem bei Frauen, die seltener und kürzer stillen.

Das Forschungsvorhaben Becoming Breastfeeding Friendly (www.gesund-ins-leben.de/becoming-breastfeeding-friendly) wird seit 2017 im Auftrag des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft vom Netzwerk Gesund ins Leben und der Nationalen Stillkommission gemeinsam mit der Universität Yale durchgeführt.

Veröffentlichung kostenlos unter Quellenangabe: www.gesund-ins-leben.de
Über einen Beleg freuen wir uns.

Weitere Informationen

Vortrag von Nora Imlau und Matthias Hastall: PDF und Video

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Titelbild Faktenblatt
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Faktenblatt

Becoming Breastfeeding Friendly Ergebnisse

Das Faktenblatt fasst Hintergrund, Vorgehen, Ergebnisse und Empfehlungen des Forschungsvorhabens Becoming Breastfeeding Friendly kompakt zusammen.

Faktenblatt (deutsch)

Faktenblatt (englisch)

Titelbild Empfehlungen
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Im Detail

Becoming Breastfeeding Friendly Empfehlungen zur Stillförderung in Deutschland

Das Forschungsvorhaben Becoming Breastfeeding Friendly hat acht konkrete Empfehlungen entwickelt, um Deutschland auf allen gesellschaftlichen Ebenen stillfreundlicher zu machen.

Die Empfehlungen werden hier ausführlich beschrieben:

Empfehlungen (komplett) (deutsch)

Empfehlungen (komplett) (englisch)

Kurzfassung der einzelnen Empfehlungen:

Rahmenempfehlung A | Nationale Strategie zur Stillförderung

Empfehlung B | Kommunikationsstrategie zur Stillförderung

Empfehlung C | Standards evidenzbasierter Stillförderung und -beratung

Empfehlung D | Stillen in Aus-, Fort- und Weiterbildung

Empfehlung E | Stillförderung vor Ort

Empfehlung F | Stillen und Beruf

Empfehlung G | Vermarktung von Muttermilchersatzprodukten

Empfehlung H | Systematisches Stillmonitoring

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