Meldung des Netzwerks Gesund ins Leben. Bonn, 09.07.2025
Viele Familien möchten sich gesund ernähren. Speziell in belasteten Lebenslagen kann das schwierig umzusetzen sein. Daraus ergeben sich besondere Anforderungen an die Beratung durch Fachkräfte. Das Netzwerk Gesund ins Leben gibt Tipps für die Praxis.
Das Essen in der Familie ist ein wichtiger Stützpfeiler für einen gesundheitsförderlichen Lebensstil. Doch das Wissen zu ausgewogener Ernährung und die Umsetzung dieser im Alltag ist laut Studien unter anderem mit dem Sozialstatus assoziiert. In belasteten Lebenslagen sind Familien oft besonders herausgefordert. Ungefragte Ratschläge durch Fachkräfte erzeugen dort oft Widerstände. Wie können sie stattdessen begleiten und unterstützen?
- Lebensrealität berücksichtigen: Die Ernährung ist nur ein Teil der Lebensrealität von Familien und konkurriert mit anderen Herausforderungen des Alltags. Besondere Belastungen wie Krankheiten, finanzielle Probleme oder Schichtarbeit wiegen oft schwerer. Um Aufmerksamkeit auf die Ernährung zu lenken, können Fachleute daher einen Bezug zu den anderen Themen herstellen.
- Gesprächsanlässe schaffen: Essen ist mehr als allein der ernährungsphysiologische Blick auf Lebensmittel. Ob der Einkauf, die Zubereitung von Mahlzeiten oder das gemeinsame Genießen: Kleine Situationen des Miteinanders rund ums Essen schaffen Gesprächsanlässe zwischen Fachleuten und Familien.
- Kompakt informieren: Die Fülle an Informationen, auf die Eltern Zugriff haben, ist immens und kann zu Überforderung führen. Deswegen ist es wichtig, alle Informationen zur Ernährung gebündelt an einer Stelle anzubieten, z. B. in einem Flyer oder auf einer Website.
- Passend zum Alter des Kindes informieren: In der Beratung ist es wichtig, die Eltern genau da abzuholen, wo sie gerade stehen – besonders bezogen auf das Alter der Kinder. Werden Informationen passgenau auf die Situation der Familie zugeschnitten präsentiert, kann das Überforderung und Abschottung vermeiden und die Chance auf Umsetzung erhöhen.
- Umsetzung von Wissen in den Alltag: Familien wünschen sich konkrete, nachvollziehbare Empfehlungen zum praktischen Handeln, die im Alltag umsetzbar sind. Dazu gehört auch die gemeinsame Formulierung von realistischen und pragmatischen Zielen, um Frustration zu vermeiden.
- Ressourcenorientiert und stigmasensibel begleiten: Der Fokus sollte in der Beratung auf Potenzialen und Ressourcen der Familie liegen. Die Fachkraft sollte ihr dabei wertschätzend begegnen und ihr Selbsthilfepotenziale stärken. Eine authentische und feinfühlige Ansprache ist wichtig für den Vertrauensaufbau, welcher wiederum das selbstbestimmte Handeln der Familien wesentlich stärkt.
Vertiefende Informationen zum Beratungsalltag sowie aus einer Zielgruppenanalyse abgeleitete Hintergründe liefert der Artikel „Förderung des Essalltags – was wünschen sich junge Familien in belasteten Lebenslagen?“ des Netzwerks Gesund ins Leben.
Weitere Informationen:
kostenloses E-Learning: Essalltag in Familien gestalten
Artikel: Stillförderung bei Müttern in belasteten Lebenslagen – aber wie?
Broschüre: Ernährungskommunikation in Schwangerschaft und früher Kindheit
Handlungsempfehlungen: Ernährung und Bewegung im Kleinkindalter
Hintergrund:
Das Netzwerk Gesund ins Leben ist ein Zusammenschluss von Institutionen, Fachgesellschaften und Verbänden zur Förderung der frühkindlichen Gesundheit – von der Zeit vor der Schwangerschaft bis ins Kleinkindalter. Alle Akteure dieses Netzwerks unterstützen Familien beim gesunden Aufwachsen ihrer Kinder. Basis dafür sind die fachlich gesicherten, konsentierten Handlungsempfehlungen.
Das Netzwerk stellt Informationen für Fachkreise, Familien und Presse zur Verfügung: Auf der Webseite, auf Instagram, per Newsletter, durch Fortbildungen, auf Veranstaltungen und in Informationsmaterialien. Darüber hinaus wirkt das Netzwerk auf strukturelle Rahmenbedingungen ein, um Familien und Multiplikator*innen im Alltag zu unterstützen.
Das Netzwerk Gesund ins Leben ist Teil des Bundeszentrums für Ernährung (BZfE) im Geschäftsbereich des Bundesministeriums für Landwirtschaft, Ernährung und Heimat (BMLEH).
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Bild: vierköpfige Familie in einer Küche
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