Säuglingsanfangsnahrungen eignen sich für die Ernährung ab der Geburt und während des gesamten 1. Lebensjahrs. Sie sind in ihrer Zusammensetzung der Muttermilch so weit es geht angepasst. Füttern Sie die Anfangsnahrung mindestens bis zum Beginn des 5. Monats ausschließlich, wenn Sie nicht stillen. Ihr Baby braucht in diesem Zeitraum weder andere Milch oder Wasser, noch Säfte oder Ähnliches zusätzlich. Geben Sie die Flaschenmilch bei der Einführung der Beikost weiter.
Es gibt zwei Arten von Säuglingsanfangsnahrungen:
Pre-Nahrung ähnelt in der Zusammensetzung der Nährstoffe der Muttermilch am meisten. Sie enthält als Kohlenhydrat nur Milchzucker (Laktose).
1er-Nahrung liefert zusätzlich geringe Mengen Stärke. Der Energiegehalt (in Kalorien) entspricht trotzdem dem der Pre-Nahrung.
Wissenschaftlich gesehen bietet keine der Nahrungen einen Vorteil gegenüber der anderen.
Schon getestet?
Füttern Sie Folgenahrung (2er-Nahrung) frühestens mit Beginn der Beikost. Ihr Baby ist mit Anfangsnahrung zur Beikost gut versorgt. Folgenahrung ist ähnlich zusammengesetzt wie Anfangsnahrung. Sie enthält aber mehr von dem Mineralstoff Eisen. Das kann im 2. Lebenshalbjahr sinnvoll sein. Notwendig ist der Wechsel auf Folgenahrung allerdings nicht. Flaschenmilch füttern Sie genauso wie Muttermilch und später die Beikost: nach dem Bedarf Ihres Babys.
Flaschenmilch nie selber herstellen
Flaschenmilch wird nach strengen Kriterien hergestellt und kontrolliert. Sie hat unabhängig von Marke oder Preis eine gesetzlich festgelegte Zusammensetzung an Nährstoffen. Diese ausgewogene Mischung können Sie bei eigener Herstellung nicht erreichen! Das Risiko einer Fehlernährung ist sehr hoch.
Bei Allergierisiko HA-Nahrung
Ihr Baby benötigt eine HA-Nahrung,
- wenn Sie als Eltern oder Geschwisterkinder eine Allergie haben und
- Sie Ihr Kind nicht oder nicht ausschließlich stillen.
Allergie-Risiko-Check
HA steht für hypoallergen. Das bedeutet weniger allergieauslösend. HA-Nahrungen gibt es auch als als Pre- und 1er-Nahrungen. Füttern Sie HA-Nahrung, bis Sie die Beikost einführen, also mindestens bis zum Beginn des 5. Monats. Sobald Sie Ihrem Kind Beikost geben, kann es herkömmliche industrielle Flaschenmilch bekommen. Sojamilch oder Tiermilch (ganz gleich ob Kuh, Ziege, Schaf oder Pferd) sind nicht zur Vorbeugung von Allergien geeignet. Wenn Sie nicht sicher sind, ob Ihr Kind HA-Milch braucht, fragen Sie Ihren Kinder- und Jugendarzt bzw. Ihre -ärztin. Für weitere Fragen zu Allergien finden Sie hier speziell geschulte Ernährungsfachkräfte.
Spezialnahrungen nur nach ärztlicher Beratung
Wenn Ihr Baby häufiger Blähungen, Krämpfe oder Verstopfung hat, aufstößt oder spuckt, sprechen Sie ebenfalls mit dem Arzt bzw. der Ärztin Ihres Babys. Füttern Sie eine Spezialnahrung nur auf ärztlichen Rat.
Flaschenmilch richtig zubereiten: So geht’s

Saubere Hände
Waschen Sie sich vor der Zubereitung gründlich die Hände mit Seife unter fließendem warmen Wasser. Bereiten Sie gleichzeitig keine rohen Lebensmittel in der Nähe zu.

Verbrühungen vermeiden
Beim Anschütteln sollte das Wasser maximal 40 °C sein. Testen Sie die Temperatur vor dem Füttern.

Frisch zubereiten
Bereiten Sie die Milch immer direkt vor dem Füttern in einem sauberen Fläschchen frisch zu.

Genau dosieren
Folgen Sie der Mengenangabe auf der Packung: Löffel locker mit Pulver füllen und mit dem Messer abstreichen.

Füttern nach Bedarf
Achten Sie auf die Signale Ihres Kindes. Empfehlungen zur Trinkmenge auf den Verpackungen sind nur Orientierungswerte.

Reste wegschütten
Schütten Sie den nicht getrunkenen Rest immer weg. Wärmen Sie nichts wieder auf.

Sauberes Fläschchen
Reinigen Sie Flasche und Sauger gründlich direkt nach jeder Mahlzeit und bewahren Sie beides trocken auf. Auskochen bietet keinen weiteren Vorteil.

Pulver gut aufbewahren
Verschließen Sie die angebrochene Milchpackung immer sorgfältig (am besten mit einem fest schließenden Clip) und bewahren Sie das Pulver trocken auf.

Sauger aus Gummi
Kochen und tauschen Sie Gummisauger gelegentlich aus, weil diese auf Dauer porös werden und sich dort Nahrungsreste ablagern. Bei Silikonsaugern ist das nicht notwendig.
Trinkwasser fürs Fläschchen
Trinkwasser ist ein sehr sorgfältig kontrolliertes Lebensmittel. Leitungswasser ist für Säuglingsnahrung geeignet. Nehmen Sie frisches Leitungswasser für die Zubereitung von Flaschenmilch aus Pulver. Lassen Sie es ablaufen, bis kaltes Wasser aus der Leitung kommt. Verzichten Sie auf gefiltertes Wasser, denn in Wasserfiltern können sich Keime gut vermehren.
Wenn es in Ihrem Haus Bleileitungen gibt, verwenden Sie das Wasser nicht für die Säuglingsnahrung. Ihr Hauseigentümer weiß, welche Leitungen bei Ihnen verlegt sind. Wenn das Trinkwasser bei Ihnen aus einem Hausbrunnen stammt, lassen Sie die Wasserqualität prüfen, bevor Sie damit Flaschennahrung für Ihr Baby zubereiten. Ist das Wasser in Ihrem Haus nicht geeignet, nehmen Sie abgepacktes stilles Wasser aus dem Handel, auf dem der Hinweis „für die Zubereitung von Säuglingsnahrung geeignet“ steht.