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Lachendes Baby mit zwei Zähnen
iStock.com/chuckcollier

Meldung des Netzwerks Gesund ins Leben. Bonn, 02.02.2022.

Stillen ist die natürliche Ernährungsform des Säuglings und gut für die Gesundheit von Mutter und Kind. Muttermilch enthält aber auch Milchzucker und damit Nahrung für Kariesbakterien. Was heißt das für das Stillen, wenn die ersten Milchzähne kommen? Und was können Eltern zum Schutz der Kinderzähne tun?

Wie lange gestillt wird, ist eine sehr individuelle Entscheidung von Mutter und Kind. Karies wird auch bei einer längeren Stilldauer nicht prinzipiell gefördert, das Risiko dafür nimmt aber zu. Neuere Studien zeigen, dass Karies bei längerer Stilldauer häufiger auftritt – unabhängig von der sonstigen Zuckeraufnahme. Daraus kann man zwar nicht folgern, dass eine längere Stilldauer oder nächtliches Stillen generell kariesfördernd sind. Jedoch kann die Häufigkeit von Karies bei einer Stilldauer von mehr als zwölf Monaten, im Zusammenspiel mit anderen kariesbegünstigenden Faktoren, zunehmen.

Umso wichtiger ist es, Eltern schon vor dem Durchbruch des ersten Zahns über eine sichere und wirksame Kariesvorsorge zu informieren.

Bei der Entstehung von Karies spielen viele Faktoren eine Rolle: dazu gehören die Bakterienbesiedelung der Zähne, die Menge und Art der zuckerhaltigen Lebensmittel und wie oft diese konsumiert werden.

Muttermilch enthält Laktose (Milchzucker), die die Kariesbakterien in der Mundhöhle verwerten können. Die dabei entstehenden Säuren führen dazu, dass der Zahnschmelz Mineralstoffe verliert, was Karies verursachen kann. Pausen zwischen den (Still-)Mahlzeiten sind deswegen so wichtig, weil in diesen Zeiten der Zahnschmelz wieder mineralisiert werden kann. Wenn das Kind nach Bedarf gestillt wird, entwickeln Säuglinge ihren eigenen Stillrhythmus. Das Kind signalisiert, wenn es Hunger hat und gestillt werden möchte, und wann es satt ist. Nicht jede Unruhe des Kindes ist ein Signal fürs Stillen. Dauernuckeln und damit eine ständige Umspülung der Zähne mit zuckerhaltiger Flüssigkeit lässt hingegen das Risiko für Karies steigen.

Auch eine gesunde Ernährung ist wichtig für die Kariesprävention. Im Säuglingsalter wird empfohlen, dass die Stillmahlzeiten spätestens ab Beginn des siebten Monats nach und nach durch Beikost ergänzt werden. Gegen Ende des ersten Lebensjahres geht sie in eine gesunde Kleinkindernährung über, die entsprechend der Entwicklung des Milchgebisses zunehmend zum Kauen anregt. 

Entscheidend für gesunde Zähne ist, von Anfang an auf Kariesprävention und eine zahngesunde Ernährung zu achten. Dafür gilt: reichlich Gemüse, Obst und Vollkornprodukte in kindgerechter Form, Süßes dagegen nur sparsam. Auch Getränke sind am besten ungesüßt und sollten von Anfang an aus dem offenen Becher oder der Tasse getrunken werden. Das beugt dem Dauernuckeln vor. Essenspausen zwischen den Mahlzeiten bleiben für die Gesundheit der Zähne weiterhin wichtig. Dazu kommt die passende Fluoridanwendung und natürlich Zahnpflege ab dem ersten Zahn. Informationen hierzu gibt es in den Empfehlungen zur Kariesprävention des Netzwerks Gesund ins Leben. So werden die Zähne des Kindes von Anfang an optimal vor Karies geschützt.

Weiterführende Informationen:

Nachgefragt: Stillen und Karies 
Empfehlungen zur Kariesprävention im Säuglings- und Kleinkindalter
Für Familien: Zähne schützen ab der Geburt
Für Familien: Kariesprävention im Kleinkindalter
 

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Referentin

Gudrun Kinzel

Telefon 0228 6845 2729

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