Meldung des Netzwerks Gesund ins Leben. Bonn, 26.11.2025
Frauen, die ihre Kinder stillen, brauchen mehr Jod. Denn sie versorgen nicht nur sich selbst, sondern auch ihr gestilltes Kind. Das Netzwerk Gesund ins Leben erklärt, worauf es ankommt und gibt gezielte Tipps für eine ausreichende Jod-Versorgung bei vegetarischer und veganer Ernährung.
Jod spielt eine bedeutende Rolle für die geistige und körperliche Entwicklung des Babys. Bereits ein geringer Jodmangel der Mutter kann sich auf die Entwicklung des gestillten Kindes negativ auswirken. Daher ist eine gute Jodversorgung der stillenden Mutter besonders wichtig.
Jod kann der Körper nicht selbst bilden. Es muss daher mit der Nahrung aufgenommen werden. Am leichtesten geht das mit Jodsalz. Ob beim Kochen oder Einkaufen: immer auf Jodsalz achten. Für Stillende reicht das jedoch noch nicht ganz aus, sie brauchen auch Jodtabletten. So bekommen Stillende genug Jod:
- sparsam salzen und dabei immer Jodsalz nehmen
- beim Einkaufen Produkte wählen, die mit Jodsalz hergestellt sind, z. B. bei Brot, Fleisch- und Wurstwaren
- täglich Milch oder Milchprodukte und ein bis zwei Portionen Meeresfisch in der Woche essen
- zusätzlich Jodtabletten mit 100 Mikrogramm (μg) Jod pro Tag nehmen – mit der Ärztin oder dem Arzt Rücksprache halten, falls (der Verdacht auf) eine Schilddrüsenerkrankung besteht
Jod bei vegetarischer Ernährung
In pflanzlichen Lebensmitteln ist nur wenig Jod enthalten. Milch, Eier und Käse enthalten mehr davon – vor allem, weil es dem Tierfutter zugesetzt wird. Wenn Stillende auf eine gezielte Lebensmittelauswahl mit Milch(-produkten) und Eiern achten, können sie ihren Nährstoffbedarf decken – nur Jod müssen sie wie alle Stillenden supplementieren. Verzichten Stillende komplett auf Fisch und Milchprodukte, ist in Rücksprache mit der Ärztin oder dem Arzt eventuell eine höhere Jod-Supplementierung erforderlich.
Vegane Jodquellen
Eine rein pflanzliche Ernährung der stillenden Mutter birgt ernsthafte gesundheitliche Risiken – insbesondere für die Entwicklung des kindlichen Nervensystems. Bei einer veganen Ernährung sind immer eine spezielle medizinische Beratung und die Einnahme von Nahrungsergänzungsmitteln notwendig.
Ernähren sich stillende Frauen rein pflanzlich (vegan), gilt:
- Eine spezielle medizinische Beratung und zusätzliche Supplemente sind notwendig und empfehlenswert.
- Auf vegane Jodquellen achten, z. B. angereichte pflanzliche Lebensmittel oder solche, die mit Jodsalz hergestellt wurden.
- Daneben können auch Algen (z. B. Nori-Algen) eine Quelle für Jod sein. Doch Achtung: Insbesondere in getrockneten Algen- und Seetangprodukten können die Jodgehalte sehr hoch sein und erheblich schwanken. Deshalb sollte genau auf die Verzehrs- und Zubereitungsempfehlungen sowie dem angegebenen Jodgehalt geachtet werden.
Weitere Informationen:
Für Familien: Jod in der Stillzeit
Nachgefragt: Warum zusätzlich Jod für Stillende?
BMLEH Informationsoffensive Jodsalz
Hintergrund:
Das Netzwerk Gesund ins Leben ist ein Zusammenschluss von Institutionen, Fachgesellschaften und Verbänden zur Förderung der frühkindlichen Gesundheit – von der Zeit vor der Schwangerschaft bis ins Kleinkindalter. Alle Akteure dieses Netzwerks unterstützen Familien beim gesunden Aufwachsen ihrer Kinder. Basis dafür sind die fachlich gesicherten, konsentierten Handlungsempfehlungen.
Das Netzwerk stellt Informationen für Fachkreise, Familien und Presse zur Verfügung: Auf der Webseite, auf Instagram, per Newsletter, durch Fortbildungen, auf Veranstaltungen und in Informationsmaterialien. Darüber hinaus wirkt das Netzwerk auf strukturelle Rahmenbedingungen ein, um Familien und Multiplikator*innen im Alltag zu unterstützen.
Das Netzwerk Gesund ins Leben ist Teil des Bundeszentrums für Ernährung (BZfE) im Geschäftsbereich des Bundesministeriums für Landwirtschaft, Ernährung und Heimat (BMLEH).
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Bild: Jodreiche Lebensmittel auf einem Tisch
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