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Familie mit Kleinkind backt in der Küche Weiohnachtsplätzchen.
iStock.com/AnVr

Meldung des Netzwerks Gesund ins Leben. Bonn, 12.11.2025

Die Vorbereitungen rund um Weihnachten laufen, Plätzchen werden gebacken und das Weihnachtsessen geplant. Sitzt ein Kleinkind mit am Tisch, kommen Fragen auf: Darf es alles mitessen? Und worauf ist zu achten? Das Netzwerk Gesund ins Leben gibt Antworten. 

Kleinkinder im Alter von ein bis drei Jahren können grundsätzlich fast so essen „wie die Großen“. Es gibt nur wenige Tabus, dafür aber viele Gelegenheiten, sie mit neuen Lebensmitteln vertraut zu machen.

Gegen Ende des ersten Lebensjahres nehmen Kleinkinder immer häufiger an den Familienmahlzeiten teil und bekommen immer weniger separat gekochte Beikost. Für eine ausgewogene Ernährung gelten für sie die gleichen Empfehlungen, wie für Erwachsene: reichlich Pflanzliches, mäßig Tierisches und nur sparsam Fettes und Süßes essen. Wichtig außerdem: viel Trinken, am besten Wasser. Nur wenige Lebensmittel sind für Kleinkinder wegen gesundheitlicher Risiken wie Lebensmittelinfektionen noch nicht geeignet oder sollten kindgerecht verarbeitet angeboten werden.

  1. Rohes vom Tier ist Tabu: Rohmilch und mit Rohmilch hergestellte Produkte, rohes Fleisch wie Mett und Rohwurst wie Salami oder Teewurst, roher Fisch und rohe Meerestiere gehören nicht auf den Speiseplan von Kleinkindern, da ihr Immunsystem noch nicht ausgereift ist. Rohe Eier und daraus hergestellte, nicht erhitzte Speisen wie selbstgemachte Mousse au Chocolat, Mayonnaise und roher Kuchenteig sind auch tabu.
  2. Gut durchgaren: Um Lebensmittelinfektionen zu vermeiden, sollten Kleinkinder tierische Produkte aus Fleisch, Fisch, Eiern ebenso wie mit Sprossen und Tiefkühlbeeren nur hygienisch zubereitet und gut durcherhitzt essen. Denn Hitze tötet die Krankheitserreger. Der Richtwert lautet: Mindestens zwei Minuten so erhitzen, dass die Temperatur des Lebensmittels innen wie außen mindestens 70 Grad Celsius erreicht.
  3. Kleine und/oder harte Lebensmittel: Nüsse, Samen, kleine Beeren oder beispielsweise rohe Karotten zerkleinert, gerieben oder püriert anbieten – kindgerecht verarbeitet besteht nicht mehr das Risiko, dass sich die Kinder daran verschlucken. Ganze Nüsse und Mandeln sollten nicht in Reichweite von Kleinkindern sein und nur gemahlen oder als reine, zuckerfreie Muse angeboten werden. Äpfel hingegen besser ganz, zum „Abnagen“, geben, als in kleinen Stücken.
  4. Zutatenliste informiert: Bei gekauften Lebensmitteln hilft ein Blick auf die Zutatenliste um sicherzugehen, dass weder rohes Ei noch Alkohol enthalten ist.
  5. Alkoholhaltige Speisen sind für Kinder jeden Alters ungeeignet.

Essen dürfen Kleinkinder also fast alles, es kommt vor allem auf die Zubereitung an. Die Weihnachtszeit bietet eine gute Gelegenheit, neue Gerüche und Geschmäcker kennenzulernen und zu entdecken. Schmeckt etwas nicht beim ersten Mal, sollten Eltern sich nicht entmutigen lassen und es später noch mal anbieten – an manch einen Geschmack gewöhnen sich Kinder erst durch wiederholtes Probieren. Und manche Lebensmittel schmecken ihnen einfach nicht, auch das ist ganz normal. Weglassen sollten Eltern Lebensmittel nur, wenn eine Nahrungsmittelallergie oder-unverträglichkeit ärztlich nachgewiesen ist.

Gemeinsames Zubereiten und Essen sowie eine abwechslungsreiche und ausgewogene Ernährung, die alle Lebensmittelgruppen einschließt, versorgt die Kinder mit wichtigen Nährstoffen und fördert die Entwicklung eines gesunden Essverhaltens.

Weitere Informationen:

Hintergrund: Gibt es Lebensmittel, die für Kleinkinder tabu sind?Handlungsempfehlungen: Ernährung und Bewegung im Kleinkindalter

Hintergrund:

Das Netzwerk Gesund ins Leben ist ein Zusammenschluss von Institutionen, Fachgesellschaften und Verbänden zur Förderung der frühkindlichen Gesundheit – von der Zeit vor der Schwangerschaft bis ins Kleinkindalter. Alle Akteure dieses Netzwerks unterstützen Familien beim gesunden Aufwachsen ihrer Kinder. Basis dafür sind die fachlich gesicherten, konsentierten Handlungsempfehlungen.

Das Netzwerk stellt Informationen für Fachkreise, Familien und Presse zur Verfügung: Auf der Webseite, auf Instagram, per Newsletter, durch Fortbildungen, auf Veranstaltungen und in Informationsmaterialien. Darüber hinaus wirkt das Netzwerk auf strukturelle Rahmenbedingungen ein, um Familien und Multiplikator*innen im Alltag zu unterstützen.

Das Netzwerk Gesund ins Leben ist Teil des Bundeszentrums für Ernährung (BZfE) im Geschäftsbereich des Bundesministeriums für Landwirtschaft, Ernährung und Heimat (BMLEH).

 

Für Redaktionen: Bildmaterial zur kostenfreien Veröffentlichung

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Bild: Mutter, Vater und Kleinkind backen in der Küche Weihnachtsplätzchen.

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