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Eine stillende Frau wird von einer Hebamme beraten. Auf dem Bild ist der Text " Weltstillwoche 2025" und "Du entscheidest. Nicht die Werbung" zu sehen.
BLE / Line Kuehl

Meldung des Netzwerks Gesund ins Leben. Bonn, 17.09.2025

Die Bundesregierung hat es sich mit der Nationalen Strategie zur Stillförderung zur Aufgabe gemacht, Stillen zu fördern und (werdende) Eltern gezielt in ihrer Stillmotivation zu unterstützen. Zudem schützt der Gesetzgeber das Stillen durch die strikte Regelung der Werbung für industriell hergestellte Säuglingsanfangs- und Folgenahrung. Ziel ist es, dass Eltern sich unabhängig und neutral über die Ernährung ihres Kindes informieren können. Das diesjährige Motto zur deutschen Weltstillwoche (29.09. - 05.10.2025) lautet „Du entscheidest. Nicht die Werbung.“ Fachkräfte werden informiert und dafür sensibilisiert, sich nicht von kommerziellen Interessen beeinflussen zu lassen um unabhängig zu beraten. Muttermilch ist die erste Wahl für die Ernährung des Babys, sie passt sich seinen Bedürfnissen an und ist nicht 1:1 zu ersetzen. Zudem hat das Stillen für Mutter und Kind viele gesundheitliche Vorteile. 

Gemeinsam mit 54 Partnerinstitutionen macht das Netzwerk Gesund ins Leben darauf aufmerksam, dass Werbung für Flaschennahrung  die Wahrnehmungen, Einstellungen und Verhaltensweisen von Menschen beeinflussen kann – oft unbewusst [1]. Hersteller von Muttermilchersatzprodukten richten ihre Werbung, Produktinformationen und Gratisproben über das Fachpersonal an junge Eltern. Die Eltern vertrauen diesen Menschen in besonderem Maße, da sie in engem Kontakt stehen [2].

Es gibt viele Wege, wie Familien direkt oder indirekt zu Lasten des Stillens beeinflusst werden: beispielsweise wenn im Krankenhaus frühes Zufüttern mit der Flasche empfohlen wird oder in Arztpraxen kostenlose Proben, Infobroschüren und Werbegeschenke verteilt werden, Hersteller Babyclubs finanzieren und in sozialen Medien subtil Werbung platzieren. Familien sollen diese Beeinflussungen bewusst wahrnehmen und Fachpersonal um unabhängige Beratung bitten.

Um das Stillen zu schützen, ist die Einflussnahme zu Gunsten von Flaschennahrung gesetzlich eingeschränkt. Die „Delegierte Verordnung (EU) 2016/127“ regelt für alle Mitgliedstaaten der Europäischen Union die Werbung zu Muttermilchersatzprodukten. Sie gilt auch für Deutschland und soll sicherstellen, dass Fachkräfte unbeeinflusst von externen Interessen beraten und Eltern sich informiert entscheiden können.

Das Netzwerk Gesund ins Leben informiert Fachkräfte und Familien über dieses Thema und bietet ihnen Informationsmaterial an. Die Mitglieder seines Akteursnetzwerks zur Stillförderung aus Berufsverbänden, Kostenträgern, Selbsthilfeverbänden, Beratungsinstitutionen, politischen Akteurinnen und Akteuren sowie Kommunikationsfachleuten erreichen eine Vielzahl unterschiedlicher Fachkräfte sowie Schwangere, Stillende und junge Familien. Gemeinsames Ziel ist es, für das Thema zu sensibilisieren, unabhängige Beratung zu sichern und die Stillfreundlichkeit in Deutschland nachhaltig zu verbessern.

Das Bundesministerium für Landwirtschaft, Ernährung und Heimat (BMLEH), das Bundesministerium für Bildung, Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMBFSFJ) und das Bundesministerium für Gesundheit (BMG) sowie die Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung (BLE) unterstützen die Weltstillwoche und begrüßen Maßnahmen und Initiativen zur Verbesserung der Stillfreundlichkeit in Deutschland.

Aktionen und Materialien rund um die Weltstillwoche 2025

Zudem finden bundesweit zahlreiche Presseaktivitäten und lokale Aktionen statt, beispielsweise in babyfreundlichen Krankenhäusern, stillfreundlichen Kommunen oder auf Initiative von weiteren engagierten Menschen.

Hintergrund:

Unter Beteiligung von WHO und UNICEF ist die Weltstillwoche die größte gemeinsame Kampagne aller stillfördernden Organisationen weltweit. Ziel ist es, Stillen als natürliche und selbstverständliche Ernährung für Säuglinge in den Mittelpunkt zu stellen und sowohl Familien als auch die Gesellschaft über die positiven Effekte des Stillens zu informieren. In Deutschland wird die Weltstillwoche von der Nationalen Stillförderung e. V. ausgerichtet. In diesem Jahr lautet das Motto „Du entscheidest. Nicht die Werbung.“

Das Netzwerk Gesund ins Leben ist ein Zusammenschluss von Institutionen, Fachgesellschaften und Verbänden zur Förderung der frühkindlichen Gesundheit – von der Zeit vor der Schwangerschaft bis ins Kleinkindalter. Alle Akteure dieses Netzwerks unterstützen Familien beim gesunden Aufwachsen ihrer Kinder. Basis dafür sind die fachlich gesicherten, konsentierten Handlungsempfehlungen.

Das Netzwerk stellt Informationen für Fachkreise, Familien und Presse zur Verfügung: auf der Webseite, auf Instagram, per Newsletter, durch Fortbildungen, auf Veranstaltungen und in Informationsmaterialien. Darüber hinaus wirkt das Netzwerk auf strukturelle Rahmenbedingungen ein, um Familien und Multiplikator*innen im Alltag zu unterstützen.

Das Netzwerk Gesund ins Leben ist Teil des Bundeszentrums für Ernährung (BZfE) im Geschäftsbereich des Bundesministeriums für Landwirtschaft, Ernährung und Heimat (BMLEH).

 

Wir unterstützen Stillende und die Weltstillwoche 2025!

Wir setzen uns für die Unterstützung Stillender ein und engagieren uns im Rahmen der Weltstillwoche:

 

Liste aller 54 Akteurinnen und Akteure

AOK-Bundesverband, Abteilung Prävention

Arbeitsgemeinschaft der deutschen Familienorganisationen e. V. (AGF)

Arbeitsgemeinschaft Freier Stillgruppen Bundesverband e. V. (AFS)

Arbeitskreis Frauengesundheit in Medizin, Psychotherapie und Gesellschaft e. V. (AKF)

BARMER Institut für Gesundheitssystemforschung (bifg)

Berufsverband der Frauenärzte e. V. (BVF)

Berufsverband der Kinder- und Jugendärzt*innen e. V. (BVKJ)

Berufsverband Deutscher Laktationsberaterinnen IBCLC e. V. (BDL)

Berufsverband Kinderkrankenpflege Deutschland e. V. (BeKD)

Bundesarbeitsgemeinschaft der Freien Wohlfahrtspflege e. V. (BAGFW)

Bundesinstitut für Öffentliche Gesundheit (BIÖG)

Bundeselternvertretung der Kinder in Kindertageseinrichtungen und Kindertagespflege (BEVKi)

Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR)

Bundesstiftung Frühe Hilfen und Nationales Zentrum Frühe Hilfen (NZFH)

Bundesverband der Ärztinnen und Ärzte im Öffentlichen Gesundheitsdienst e. V.  (BVÖGD), Fachausschuss Kinder- und Jugendgesundheitsdienst (KJGD)

Bundesverband der Familienzentren e. V. (BVdFZ)

Bundesvereinigung Prävention und Gesundheitsförderung e. V. (BVPG)

Bundeszentrum für Ernährung (BZfE)

Dachverband der Migrantinnenorganisationen DaMigra e. V.

Deutsche Gesellschaft für Ernährung e. V.  (DGE)

Deutsche Gesellschaft für Gynäkologie und Geburtshilfe e. V. (DGGG)

Deutsche Gesellschaft für Hebammenwissenschaft e. V. (DGHWi)

Deutsche Gesellschaft für Kinder- und Jugendmedizin e. V. (DGKJ)

Deutsche Gesellschaft für Kinderzahnmedizin  (DGKiZ)

Deutsche Gesellschaft für Sportmedizin und Prävention e. V. (DGSP)

Deutsche Krankenhausgesellschaft e. V. (DKG)

Deutsche Public Relations Gesellschaft e. V. (DPRG), Arbeitskreis Gesundheitskommunikation

Deutscher Hebammenverband e. V. (DHV)

Deutscher Landkreistag, für die Bundesvereinigung der kommunalen Spitzenverbände

Gesellschaft der Kinderkrankenhäuser und Kinderabteilungen in Deutschland e. V (GKinD)

Gesellschaft für Geburtsvorbereitung - Familienbildung und Frauengesundheit – Bundesverband e. V. (GfG)

Gesellschaft für Pädiatrische Allergologie und Umweltmedizin e. V. (GPA)

Gesunde Städte-Netzwerk

Gesundheit Berlin-Brandenburg e. V., Landeskoordinierungsstelle Netzwerk Gesunde Kinder

La Leche Liga Deutschland e. V. (LLLD)

Landeskoordinierungsstellen Frühe Hilfen, Start gGmbH Hennigsdorf

Landesvereinigung für Gesundheitsförderung Thüringen e. V.  AGETHUR

Mother Hood e. V.

Nationale Stillförderung e. V.  (NSF)

Nationale Stillkommission am Max Rubner-Institut (MRI)

Netzwerk Handlungsforschung und Praxisberatung

PD Dr. Karim Abu-Omar, Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg

pro familia Bundesverband

Prof. Dr. Anna-Lena Zietlow, Technische Universität Dresden

Prof. Dr. Christel Rademacher, Hochschule Niederrhein, Mönchengladbach

Prof. Dr. Melanie Speck, Hochschule Osnabrück

TU Dortmund, Fachgebiet Qualitative Forschungsmethoden und strategische Kommunikation für Gesundheit, Inklusion und Teilhabe

Verband der Privaten Krankenversicherung e. V. (PKV-Verband)

Verband medizinischer Fachberufe e. V.

wellcome gGmbH


Das Bundesministerium für Landwirtschaft, Ernährung und Heimat (BMELH), das Bundesministerium für Bildung, Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMBFSFJ) und das Bundesministerium für Gesundheit (BMG) sowie die Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung (BLE) begrüßen Maßnahmen und Initiativen, die zur Verbesserung der Strukturen für Stillende beitragen.

 

Für Redaktionen: Bildmaterial zur kostenfreien Veröffentlichung

Rechtlicher Hinweis: Die Verwendung des Bildes ist ausschließlich im Rahmen einer redaktionellen Nutzung dieser Meldung des Netzwerks Gesund ins Leben erlaubt. Die Angabe des Copyrights ist verpflichtend.

Bild: Muttr stillt Baby in Anwesenheit einer Hebamme. 

Copyright: BLE 2025 / Foto: Line Kuehl

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Literatur

[1] Mills, S. D. H., Tanner, L. M., & Adams, J. (2013). Systematic literature review of the effects of food and drink advertising on food and drink related behaviour, attitudes and beliefs in adult populations. Obesity Reviews, 14(4), 303-314. https://doi.org/10.1111/obr.12012

[2] Rollins, Nigel et al. Marketing of commercial milk formula: a system to capture parents, communities, science, and policy. The Lancet 2023, Volume 401, Issue 10375, 486-502. Eine Zusammenfassung findet sichhier.

BLE

Kontakt

Referentin Gudrun Kinzel

Telefon: 0228 6845-2729

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