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Schon in der Schwangerschaft können sich werdende Eltern über das Stillen informieren und von einem Stillprofi beraten lassen. Denn das Stillen klappt besser, wenn Eltern wissen, was sie erwartet und was gut passt. Dabei gilt: Jede Familie ist anders, deshalb gibt es auch in der Babyernährung viele Wege.

Hebamme mit Schwangerer
Monkey Business/Fotolia.com

Die Ernährung des Babys ist für werdende Eltern ein großes Thema zu dem viele Fragen auftauchen können, besonders weil es damit gleich ab der Geburt losgeht. Es kann Zuversicht bringen, sich für Entscheidungen und die Vorbereitung Zeit zu nehmen. Hilfreiche Anstöße haben wir auf dieser Seite zusammengefasst.

Stillprofis können in der Schwangerschaft darüber informieren, wie das Stillen ab dem ersten Anlegen abläuft und wie man sich gut darauf vorbereiten kann. Unser Tipp ist, sie schon früh anzusprechen.

Stillprofis: Wer macht was?

Mehr Infos über Hebammenhilfe und Stillberatung gibt es hier. Dort kannst du auch lesen, wie du eine Hebamme oder Stillberater*in vor Ort findest, wo es Stillgruppen gibt oder welche Möglichkeiten es für eine telefonische oder Online-Beratung gibt.

Stillen ist die natürliche Ernährung für Babys

Im ersten halben Jahr braucht ein Baby nur Muttermilch und wenn die Beikost dazu kommt, erhält es weiterhin Muttermilch. Mit der Beikost wird frühestens mit Beginn des fünften Monats gestartet. Das Gleiche gilt für Babys, die industriell hergestellte Säuglingsanfangsnahrung mit der Flasche bekommen. Wann genau ein Baby bereit dafür ist, zeigt es. Nach und nach lösen Breie die Milchmahlzeiten ab. Wie lange insgesamt gestillt wird, bestimmen Mutter und Kind.

Jede Stillmahlzeit ist wertvoll

Gut zu wissen: Auch teilweises Stillen und einzelne Muttermilch-Mahlzeiten sind wertvoll für Mutter und Baby. Wenn nicht gestillt wird, erhält das Kind eine industriell hergestellte Säuglingsnahrung.

Auch Frühgeborene und kranke Säuglinge stillen

Es gibt nur wenige medizinische Gründe, nicht zu stillen oder vorzeitig abzustillen. Auch Frühgeborene, kranke Säuglinge und Babys mit Behinderung können meist gestillt oder mit abgepumpter Muttermilch ernährt werden und profitieren sogar besonders von Muttermilch.

Der Körper bereitet sich aufs Stillen vor

Der Körper einer schwangeren Frau stellt sich von selbst auf das Stillen ein: Hormone sorgen dafür, dass sich die Brust schon in der Schwangerschaft verändert und das Baby ernähren kann. Etwa ab der 16. Schwangerschaftswoche kann die Brust Milch bilden. Ein Teil des Gewichtes, das die werdende Mutter zunimmt, ist eine Energiereserve für das Stillen.

Auch das Baby übt schon vor der Geburt: Es lutscht und saugt am Daumen und trinkt Fruchtwasser. Bei der Geburt sind Mutter und Kind also startklar.

Hautkontakt direkt nach der Geburt fördert den Stillbeginn

Gleich nach der Geburt ist es optimal, wenn das Baby ungestört auf dem Bauch der Mutter liegen kann. Das ist die Zeit für den ersten intensiven Hautkontakt und das Kennenlernen. Im Körper der Mutter werden dabei Hormone ausgeschüttet, die das Stillen unterstützen. Wenn das Baby auf dem Bauch der Mutter liegt, findet es von alleine die Brust, fängt an zu saugen und trinkt die erste Milch. Mehr erfahren Sie in unserem Text zum ersten Anlegen.

Worauf Sie bei der Wahl des Geburtsortes achten können

Es ist es sinnvoll, sich vorab zu erkundigen, ob im gewählten Geburtsort ein guter und ungestörter Stillbeginn dort gefördert wird. Denn Mutter und Kind brauchen viel gemeinsame Zeit, um sich in den Stunden und Tagen nach der Geburt aufeinander einzuspielen. Wenn beide im gleichen Raum sind, kann das Baby immer, wenn es möchte, angelegt werden. Damit stellt sich die Milchbildung nach Bedarf leichter ein.

Diese Fragen können Ihnen bei Ihrer Entscheidung für eine Geburtsklinik/einen Geburtsort helfen:

  • Können Mutter und Kind gleich nach der Geburt ungestörten Hautkontakt haben?
  • Ist das Baby im gleichen Zimmer wie die Mutter (24-Stunden-Rooming-in)?
  • Darf das Baby immer an die Brust, wenn es danach verlangt?
  • Wird die Mutter zum Stillen und zur Pflege gut informiert?
  • Wird das Baby nicht zusätzlich zum Stillen gefüttert (es sei denn, das ist medizinisch notwendig)?
 

Tipp: Die WHO/UNICEF-Initiative „Babyfreundlich“

Über die WHO/UNICEF-Initiative „Babyfreundlich“ lassen sich über 100 Geburts-, Kinder-, und Perinatalkliniken in Deutschland finden, die verlässlich nach den Kriterien für ein „babyfreundliches Krankenhaus“ arbeiten und zertifiziert sind.

Vera Hesels, Geschäftsführerin der WHO/UNICEF-Initiative „Babyfreundlich“:

„Ausgiebiges Bonding und ungestörter Stillbeginn gehören zu den ‚zehn Schritten zum erfolgreichen Stillen‘ von WHO und UNICEF. Bis das Baby zum ersten Mal an der Brust getrunken hat, ist ein ungestörter Hautkontakt nach der Geburt einfach wichtig. Diese kostbare Zeit sollte Müttern bitte immer ermöglicht werden. In den als „babyfreundlich“ zertifizierten Kliniken kommen die Mutter und ihr Neugeborenes sogar im Hautkontakt vom Kreißsaal zur Wochenstation.“

Die 10 Schritte von WHO und UNICEF

Zur Kliniksuche


Auch viele andere Kliniken ermöglichen den ungestörten Stillbeginn. Erkundigen Sie sich direkt bei den Kliniken in Ihrem Umfeld, wie Stillen und Bindung nach der Geburt gefördert werden.

Stillen und Ausbildung oder Beruf

In Deutschland haben Stillende Anrecht auf  bezahlte Stillzeiten, wenn sie in einem Beschäftigungsverhältnis sind. Das steht im Mutterschutzgesetz. Hier informieren wir über die Rechte von Stillenden. Auch für Schule und Ausbildung gibt es unterstützende Regelungen. Unsere Empfehlung: Früh mit der Arbeits- oder Ausbildungsstelle sprechen, um gemeinsam passende Rahmenbedingungen zu vereinbaren.

Hier gibt es außerdem ganz praktische Tipps zum Abpumpen von Muttermilch, für Zeiten, in denen Mutter und Kind vorübergehend nicht zusammen sind.

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Beratung

Vor Ort, telefonisch oder online Hier gehts zu den Stillprofis!

Hebamme finden

ammely.de
Wer eine Hebamme vor Ort sucht, kann die Plattform des Deutschen Hebammenverbands e. V. nutzen. Bei akutem Bedarf ist auch eine einmalige Online-Beratung möglich. Hebammenhilfe ist für gesetzlich Versicherte kostenlos.

hebammensuche.de
Einfache Online-Suche nach einer Hebamme bei sich in der Nähe. Es wird auch angezeigt, ob die Hebamme Kapazität hat. Hebammenhilfe ist für gesetzlich Versicherte kostenlos.

Weitere Stillunterstützung

afs-stillen.de
Bei der Arbeitsgemeinschaft Freier Stillgruppen e. V. (AFS) kann nach ehrenamtlicher Stillberatung und Stillgruppen vor Ort gesucht werden. Es gibt unter 0228 92 95 9999 auch eine Telefon-Hotline zu Stillberaterinnen.

bdl-stillen.de
Beim Berufsverband Deutscher Laktationsberaterinnen IBCLC e. V. lässt sich nach wissenschaftlich fortgebildeten und zertifizierten Still- und Laktationsberaterinnen IBCLC bei sich in der Nähe suchen.

lalecheliga.de
Auf der Homepage von La Leche Liga Deutschland e. V. können Familien Stillgruppen oder eine ehrenamtliche Stillberatung vor Ort finden, die sie auch telefonisch kontaktieren kann. Wenn keine Stillberaterin verfügbar ist, ist eine E-Mail-Beratung möglich.

stillen.de
Man kann sich Stillspezialist*innen® und Laktationsberater*innen IBCLC in der Nähe anzeigen lassen, die eine wissenschaftlich fundierte 220-stündige Fortbildung absolviert haben.

still-lexikon.de
Es lassen sich professionelle und ehrenamtliche Angebote zur Stillunterstützung vor Ort durchsuchen, von persönlicher Beratung bis zu Stillgruppen. Gelistet sind qualifizierte Stillberaterinnen mit unterschiedlichen Zertifikaten.

Kostenlos

Nachgefragt

Wie oft müssen Säuglinge gestillt werden?

Konkrete Empfehlungen nach dem Motto „x-mal in 24 Stunden“ oder „alle x Stunden“ gibt es nicht. Denn Babys sind in ihrem Stillverhalten sehr verschieden. Viele Säuglinge möchten anfangs acht- bis zwölfmal in 24 Stunden angelegt werden. Doch ein Muss ist es nicht. Ist das Baby gesund, gedeiht es und nimmt es an Gewicht zu, dann ist es gut versorgt.

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Warum brauchen Stillende zusätzlich Jod?

Während der Stillzeit sollten ergänzend zu einer Verwendung von Jodsalz täglich 100 Mikrogramm (µg) Jod in Tablettenform eingenommen werden. Die Tabletten sind notwendig zur Ergänzung einer jodreichen Ernährung. Jodreich zu essen bedeutet, im Haushalt konsequent Jodsalz zu verwenden, regelmäßig ein bis zwei Portionen Seefisch pro Woche und täglich Milch und Milchprodukte zu verzehren. Sowohl die Supplementierung mit Jod als auch eine jodreiche Ernährung sind wichtige Bestandteile der Jodmangelprophylaxe. Wenn Stillende auf Fisch und Milchprodukte verzichten, z. B. wegen einer Allergie oder einer veganen Ernährung, ist eine höhere Supplementierung mit Jod ärztlich abzuwägen, da sich das Risiko für eine Unterversorgung mit Jod zusätzlich erhöht.

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Was bedeutet Clusterfeeding?

Viele Frauen, die ihr Neugeborenes stillen möchten, sorgen sich oft in den ersten Tagen nach der Geburt: Reicht die Muttermilch? Wenn das Baby plötzlich stündlich oder halbstündlich an der Brust trinken möchte und das so genannte Clusterfeeding (aus dem Englischen: Mahlzeiten-Häufung) auftritt, ist das eine sensible Phase in der Stillbeziehung zwischen Mutter und Säugling. „Es ist normal, wenn in den ersten Lebenstagen oder ‑wochen das Baby eine Art Mehr-Gänge-Menü über mehrere Stunden einfordert“, sagt Maria Flothkötter, Leiterin des Netzwerks Gesund ins Leben. Die Milchbildung passe sich individuell an und spiele sich so ein. Es sei wichtig, dass Eltern dieses Saugverhalten richtig einordneten.

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Stillen ist ein echtes Rundum-Paket für die ersten Lebensmonate. Damit geben Stillende ihrem Baby Nähe, Zuwendung und eine Nahrung, die genau auf seine Bedürfnisse abgestimmt ist.

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Essen und Trinken in der Stillzeit

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Baby & Essen

Die App fürs erste Lebensjahr

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Die App Baby & Essen ist ein interaktiver Begleiter durch das aufregende erste Lebensjahr. Alles Wichtige zur Säuglingsernährung und mehr, immer griffbereit!

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