Getränke decken den Großteil des Flüssigkeitsbedarfs beim Menschen. Kleinkinder sollten daher zu jeder Mahlzeit und auch zwischendurch Wasser oder andere zuckerfreie bzw. ungesüßte Getränke in einem offenen Becher oder einer Tasse bekommen [1]. Ein gutes Maß für die Praxis sind 6 kleine Becher oder Tassen Wasser pro Tag.
Trinken zu jeder Mahlzeit und zwischendurch
Genauso wie das Essen lernen Kleinkinder auch das Trinken. Es fällt ihnen leichter sich ans Trinken zu gewöhnen, wenn sie zu jeder Mahlzeit und zwischendurch empfehlenswerte Getränke wie Wasser angeboten bekommen. Verglichen mit Erwachsenen haben sie bezogen auf ihr Körpergewicht einen höheren Wasserbedarf. Der Richtwert für die Getränkezufuhr liegt für Kinder im Alter zwischen 1 und 4 Jahren bei 820 Millilitern pro Tag [2]. Bei stärkerer körperlicher Aktivität und hohen Temperaturen steigt der Bedarf.
Im Durchschnitt trinken Kleinkinder nur etwa die Hälfte dieser empfohlenen Menge [3]. Empfehlungen wie „Wasser zum Essen und zwischendurch“ oder „Zu jeder Mahlzeit gehört ein Getränk“ und das Praxismaß „6 kleine Becher pro Tag“ können Eltern helfen, an das regelmäßige Angebot von Getränken zu denken. Zerbrechliche Trinkgefäße wie Gläser sind anfangs weniger geeignet, da sie kaputtgehen und das Kind verletzen können.
Wasser ist die erste Wahl
Geeignet sind Trinkwasser aus der Leitung und Mineralwasser [1]. Anstelle von Wasser können Kleinkinder auch andere ungesüßte und zuckerfreie Getränke wie Früchte- und Kräutertee trinken – allerdings nicht ausschließlich. Denn einige (Kräuter-)Tees wie Pfefferminz-, Melissen- oder Kamillentee können von Natur aus hohe Gehalte an Pyrrolizidinalkaloiden enthalten. Bei längerfristigem höheren Verzehr dieser Pflanzenstoffe können gesundheitliche Schädigungen nicht ausgeschlossen werden. Wasser als Hauptgetränk und ein Wechsel der Teesorten hält deren mögliche Aufnahme gering [4]. „Ungesüßt“ beinhaltet sowohl den Verzicht auf das Süßen mit Haushaltsszucker, Trauben- oder Fruchtzucker als auch mit anderen zuckerhaltigen Lebensmitteln oder Getränken wie Honig im Tee, ein Schuss Saft oder Limonade im Wasser etc.
Was ist mit Limonade und Fruchtsaft?
Zuckerhaltige Getränke wie Limonaden, Fruchtsäfte, Schorlen, Fruchtsaftgetränke, Brausen und Eistees sind aus verschiedenen Gründen für Kleinkinder nicht empfohlen. Sie erhöhen das Risiko für die Entwicklung von Übergewicht [5, 6, 7, 8] und Karies [9]. Das liegt zum einen an dem enthaltenen Zucker. In einem kleinen Glas Apfelsaft (150 ml) zum Beispiel stecken von Natur aus 15 g Zucker; das entspricht 5 Stück Würfelzucker. Ähnlich liegen die Werte für Orangensaft, Limonade oder Eistee [10]. Fruchtsäfte wie Apfel-, Birnen- oder Traubensaft enthalten reichlich Fruchtzucker (Fruktose). Fruktose kann bei einigen Kindern bei erhöhter Aufnahme zu Bauchschmerzen und Durchfall führen. Diese Beschwerden verschwinden wieder, wenn das Kind weniger Saft trinkt [1]. Zum anderen können die Säuren in Getränken wie Limonaden und Säften (inklusive Schorlen) sowie in Quetschies oder Smoothies zusätzlich den Zahnschmelz schädigen [9, 11].
Die wichtigsten Fakten zur zahngesunden Kleinkindernährung haben wir hier zusammengestellt.
Und: Das gibt es neben der Ernährung zur Kariesvorbeugung bei Kleinkindern zu wissen.
Für Kleinkinder generell ungeeignet sind alkoholische Getränke sowie Getränke mit Koffein wie Cola, Kaffee, Grün- und Schwarztee sowie Energiegetränke (Energydrinks). Auch manche Eistees sind koffeinhaltig. Getränke mit Süßstoffen und/oder Zuckeraustauschstoffen liefern keine oder weniger Kalorien als zuckergesüßte Getränke. Die Datenlage zum längerfristigen und regelmäßigen Verzehr im Kindesalter ist jedoch nicht ausreichend, um Empfehlungen für oder gegen diese Stoffe für Kleinkinder ausprechen zu können [12].