DHA ist für die normale Entwicklung, vor allem von Gehirn und Sehfunktion, wichtig. Das Netzwerk Gesund ins Leben, eine IN FORM-Initiative des Bundesernährungsministeriums, empfiehlt deshalb schwangeren Frauen, wöchentlich zwei Portionen Meeresfisch zu verzehren. Um die Empfehlung von durchschnittlich mindestens 200 mg der langkettigen Omega-3-Fettsäure DHA (Docosahexaensäure) pro Tag zu erreichen, sollte eine Portion von einem fettreichen Meeresfisch wie Makrele, Hering, Sardine oder Lachs stammen. Pflanzliche Lebensmittel wie Rapsöl, Leinöl oder Walnüsse enthalten die kürzerkettige Omega-3-Fettsäure Alpha-Linolensäure. Aus ihr kann der Körper zwar DHA bilden, doch die Umwandlungsrate ist sehr begrenzt. Wer in der Schwangerschaft nicht regelmäßig Fisch verzehrt, sollte deshalb Supplemente mit der Omega-3-Fettsäure DHA zu sich nehmen. Mit DHA angereicherte Lebensmittel können ebenfalls zu einer guten Versorgung beitragen. Vegetarierinnen können auf DHA aus marinen Mikroalgen zurückgreifen.
Ausreichend DHA für eine gute Entwicklung
Die langkettige Omega-3-Fettsäure Docosahexaensäure (DHA) ist Bestandteil von Zellmembranen. Vor allem im Gehirn und in der Netzhaut im Auge ist sie zu finden [1]. Das Wachstum des Gehirns nimmt in der zweiten Hälfte der Schwangerschaft rasch zu und setzt sich in den ersten Lebensjahren fort. Kognitive, motorische und visuelle Fähigkeiten entwickeln sich [2]. Für dieses rasche Wachstum muss ausreichend DHA im Gehirn zur Verfügung stehen. Eine gute Versorgung in der Schwangerschaft und Stillzeit über die Ernährung der Mutter ist daher wichtig. Darüber hinaus sind Omega-3-Fettsäuren als Vorstufen von Eicosanoiden, die beispielsweise Entzündungs- und Immunreaktionen beeinflussen, für eine gesunde Entwicklung von Bedeutung. Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung empfiehlt Schwangeren und Stillenden im Durchschnitt mindestens 200 mg DHA pro Tag zuzuführen [1].
2 Portionen Meeresfisch wöchentlich
Über Nachgefragt
In der Rubrik Nachgefragt gehen wir Irrtümern auf den Grund und erklären altes Wissen neu.
Omega-3-Fettsäuren unterscheiden sich. Fettreiche Meeresfische enthalten neben DHA auch die langkettige Variante Eicosapentaensäure (EPA). In pflanzlichen Lebensmitteln wie Leinöl, Rapsöl, Walnüssen oder Chiasamen kommt die essentielle Alpha-Linolensäure vor. Aus dieser pflanzlichen Omega-3-Fettsäure kann der Körper DHA bilden, doch die Umwandlungsrate ist stark begrenzt und wird auf 0,1 bis 10 Prozent geschätzt [1, 3]. Die DHA-Versorgung ist durch Fisch somit viel effektiver als mit pflanzlichen Lebensmitteln. DHA wird zudem bevorzugt durch die Plazenta übertragen [4]. Da der Fötus auf die ausreichende Versorgung mit DHA durch die Ernährung der Mutter angewiesen ist, sollten schwangere Frauen 2 Portionen Meeresfisch pro Woche, mindestens eine davon in Form von fettreichem Meeresfisch, zu sich nehmen. Zu einer ausgewogenen Ernährung gehört aber auch die regelmäßige Verwendung von pflanzlichen Ölen, wie beispielsweise Rapsöl oder Leinöl, die Alpha-Linolensäure enthalten.
Kleinere fettreiche Meeresfische bevorzugen
Schadstoffe können sich in Fischen anreichern und große Raubfische, wie zum Beispiel Thunfische oder Schwertfische, können hohe Gehalte aufweisen. Deshalb sollten schwangere Frauen diese Fischarten nicht regelmäßig verzehren [5, 6], sondern zum Beispiel auf Makrele, Hering, Lachs oder Sardinen zurückgreifen.
Alternative: Supplemente und angereicherte Lebensmittel
Wer auf Fisch verzichtet oder ihn nur sehr selten isst, sollte DHA mit Supplementen oder angereicherten Lebensmitteln zu sich nehmen. Verbraucher können zwischen Präparaten aus Fischöl und Krillöl oder aus marinen Mikroalgen wählen, so dass auch schwangere Vegetarierinnen eine gute DHA-Versorgung ermöglichen können. Zudem stehen mit DHA (auch aus marinen Mikroalgen) angereicherte Lebensmittel, wie zum Beispiel Öl oder Margarine, zur Verfügung. Schwangere sollten sich bei der Dosierung an der Tagesempfehlung von 200 mg DHA orientieren.
Stand: 10.08.2015 (aktuell in Überarbeitung)