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Mit Stillen Willkommen hat das Netzwerk zur Weltstillwoche 2020 dazu aufgerufen, sich für selbstverständliches Stillen in der Öffentlichkeit stark zu machen. Denn noch nicht immer und überall wird öffentliches Stillen als etwas Alltägliches akzeptiert.

Frau stillt
Markus W. Lambrecht, Skylightphotos.de

Wenn ein Baby Hunger hat, hat es Hunger – egal ob zu Hause, im Café, im Einkaufszentrum, im Bus oder beim Spaziergang. Und dieser Hunger sollte möglichst sofort gestillt werden können. Aber viele junge Mütter fühlen sich unwohl, wenn sie in der Öffentlichkeit stillen. Insbesondere in Restaurants und Cafés sind Stillende nicht immer gern gesehen, wie eine Studie des Bundesinstituts für Risikobewertung [1] zeigt: mehr als die Hälfte der Befragten aus der Allgemeinbevölkerung lehnt das Stillen hier ab. Stillende werden schräg angesehen und manchmal sogar aufgefordert, hier nicht zu stillen.

Ziel: Deutschland soll stillfreundlicher werden

Mehr gesellschaftliche Rücksichtnahme gegenüber jungen Müttern und den Bedürfnissen ihrer Babys ist daher wünschenswert. Denn Stillen gehört zum Leben dazu und stillende Frauen sollten nirgendwo ausgegrenzt werden. Ebenso wenig wie Mütter, die eine Flasche geben.

Unter dem Hashtag #stillenwillkommen haben zur Weltstillwoche 2020 mehrere Aktionen stattgefunden, um mehr Verständnis für stillende Frauen in der Öffentlichkeit zu wecken und zu unterstreichen, dass Stillen normal ist. Gegenseitiges Verständnis füreinander ist gefragt.

#stillenwillkommen – machen Sie mit!

Unter dem Hashtag #stillenwillkommen können Sie sich auf Instagram können für selbstverständliches Stillen in der Öffentlichkeit stark machen. Ob junge Mütter, Fachkräfte oder engagierte Gastronom*innen – jede*r kann Bilder und Geschichten beitragen: In welchen Situationen, an welchen Orten gibt es besonders gute Erfahrungen? Welche Ideen haben stillende Mütter überzeugt? Wo sind Stillende und Babys willkommen?

Es lohnt sich, auf dem Instagram-Kanal des Netzwerks Gesund ins Leben vorbeizuschauen. Dort finden Sie Interessantes rund ums Thema.

Bestellen und Verteilen: Kostenlose Postkarten und Poster

Postkarten

Um auf das Thema aufmerksam zu machen, bietet das Netzwerk Gesund ins Leben ergänzend zu den Social-Media-Aktionen die unten stehenden Postkarten und Poster mit dem Hashtag #stillenwillkommen an. Sie rufen zu Toleranz gegenüber Stillenden auf und können kostenfrei bestellt werden.

Verteilen auch Sie sie in Ihrem Umfeld, um sich für die Belange junger Mütter und Familien starkzumachen. So helfen Sie mit, dass Stillen in der Öffentlichkeit selbstverständlich wird.

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Hintergrund: Stillen in der Öffentlichkeit

Fast drei Viertel der Mütter stillen direkt nach Geburt voll [2] (d.h. ihr Baby bekommt nur Muttermilch und ggf. wässrige Flüssigkeiten wie Wasser oder Tee, aber keine Säuglingsmilch). In den ersten Lebensmonaten sinkt ihre Zahl jedoch stark, obwohl Babys in den ersten Monaten normalerweise nur Muttermilch brauchen.

Stillende berichten immer wieder, dass sie negative Erfahrungen beim Stillen in der Öffentlichkeit machen (von 21 % [3] über 14 % [4] bis 6 % [1]). Tatsächlich lehnt ein Teil der Allgemeinbevölkerung in Deutschland das Stillen in der Öffentlichkeit ab (11 % derer, die in den vergangenen zwölf Monaten öffentliches Stillen wahrgenommen haben) oder bewertet dies neutral (48 %) [1]. Dieser Eindruck von einer Atmosphäre, in der das Stillen nicht unterstützt oder sogar abgelehnt wird, beeinflusst das Verhalten stillender Frauen: So vermeidet ein Teil der Frauen das Stillen in der Öffentlichkeit aus Sorge vor negativen Reaktionen (29 %) [4]. 10 % der Mütter, die vorzeitig abgestillt hatten, gaben als Grund dafür das unangenehme Gefühl an, vor Fremden zu stillen [1].

Literatur

  1. Koch S, Abraham K, Sievers E, et al. (2018): Ist Stillen in der Öffentlichkeit gesellschaftlich akzeptiert? Erfahrungen und Einstellungen der Bevölkerung und stillender Mütter. Bundesgesundheitsblatt, Gesundheitsforschung, Gesundheitsschutz; 61: 990–1000, doi: 10.1007/s00103-018-2785-0.
  2. Brettschneider A. K., von der Lippe E., Lange C. (2018): Stillverhalten in Deutschland - Neues aus KiGGS Welle 2. Bundesgesundheitsblatt Gesundheitsforschung Gesundheitsschutz 61 (8), 920-925, doi: 10.1007/s00103-018-2770-7
  3. Lansinoh Laboratories Inc. (2017): Lansinoh Stillstudie 2017. https://lansinoh.de/lansinoh-stillstudie-2017/ (abgerufen 15.9.2020).
  4. forsa Politik- und Sozialforschung GmbH (2018): Erfahrungen mit „Mom-Shaming“: Ergebnisse einer repräsentativen Befragung von Müttern kleiner Kinder. https://www.leben-und-erziehen.de/familie/familienleben/mom-shaming.html (abgerufen 15.9.2020).
Baby lacht beim Stillen
Oksana Kuzmina/Fotolia.com

Kontext

Kommunikationsstrategie zur Stillförderung

Um Deutschland stillfreundlicher zu machen, hat das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) das Netzwerk Gesund ins Leben beauftragt, eine Kommunikationsstrategie zur Stillförderung zu entwickeln. In einem partizipativen Prozess wird diese mit Wissenschaftler*innen und Entscheidungsträger*innen entwickelt und evaluiert, der Strategiegruppe. Ein breit aufgestelltes Akteursnetzwerk gibt Praxis-Feedback zu Maßnahmen und Medien der Kommunikationsstrategie. Die Mitglieder unterstützen außerdem bei der Verbreitung, damit gemeinsam eine maximale öffentliche Wirkung für die Stillförderung erzielt wird. Mit dabei sind z. B. Berufsverbände, Stillförderinitiativen und Beratungsstellen sowie Krankenkassen und Betroffenenverbände.

Die Kommunikationsstrategie zur Stillförderung ist eins der acht Strategiefelder der Nationalen Stillstrategie, die im Auftrag des BMEL vom Max Rubner-Institut partizipativ entwickelt und in der Umsetzung koordiniert wird. Ziel der Stillstrategie ist es, die Rahmenbedingungen zum Stillen zu verbessern und die Stillmotivation in Deutschland zu erhöhen.

Stillberatung – vor Ort, telefonisch oder online

Schwangere und Mann in Beratung 25 Jan
Monkey Business/Fotolia.com

Beratungsangebote für Eltern

Adressen und Ansprechpartner*innen in der Stillzeit

Manchmal gibt es Fragen, die eine (andere) Fachkraft tiefergehend beantworten kann. Nach Themen geordnet sind hier qualifizierte Ansprechpartner*innen aufgelistet, bei denen Eltern in der Stillzeit bzw. rund ums Stillen weiterführende Unterstützung erhalten.

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Kontakt für Medienvertreter*innen

BLE

Referentin

Gudrun Kinzel

Telefon 0228 6845 2729