Empfehlungen
- Schwangere sollen zur Allergieprävention beim Kind keine Lebensmittel aus ihrer Ernährung ausschließen. Das Meiden bestimmter Lebensmittel in der Schwangerschaft hat keinen Nutzen für eine Allergieprävention beim Kind.
- Schwangeren wird regelmäßiger Verzehr von fettreichem Fisch auch unter dem Gesichtspunkt der Allergieprävention empfohlen.
Grundlage der Empfehlungen
Die Empfehlungen basieren auf der aktuellen Datenlage und der deutschen Leitlinie zur Allergieprävention aus dem Jahr 2014 [247].
Hintergrundinformationen
Eine allergenarme Kost der Mutter in der Schwangerschaft führt nicht zu einer Verminderung des Allergierisikos beim Kind [248], [249]. Diätetische Einschränkungen sind daher nicht sinnvoll und bergen zudem das Risiko einer unzureichenden Nährstoffzufuhr. Lebensmittel, auf die eine Frau selbst allergisch reagiert, soll sie jedoch auch in der Schwangerschaft meiden.
Es gibt Hinweise dafür, dass die Zufuhr von Meeresfisch und die darin enthaltenen langkettigen Omega-3-Fettsäuren in der Schwangerschaft und/oder Stillzeit einen protektiven Effekt auf die Entwicklung atopischer Erkrankungen beim Kind haben [250], [251]. Randomisiert kontrollierte Studien konnten ein halbiertes Asthmarisiko bei Kindern aufzeigen, deren Mütter in der Schwangerschaft langkettige Omega-3-Fettsäuren in Dosierungen > 2 g/d als Supplement eingenommen hatten [252], [253].
Eine Zufuhr von Prä- und Probiotika in der Schwangerschaft bietet keine hinreichend bewiesenen Vorteile für die Allergieprävention beim Kind.
Auch im Hinblick auf die Allergievorbeugung beim Kind sollten Schwangere nicht rauchen und sich nicht in Räumen aufhalten, in denen geraucht wird oder wurde. In Familien, in denen bereits Allergien bestehen, sollten keine Katzen neu aufgenommen werden. Schwangere sollten ferner im Sinne des vorbeugenden Gesundheitsschutzes erhöhte Belastungen durch Luftschadstoffe und Schimmelbildung meiden.