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Kleines Mädchen zeigt in der Zahnarztpraxis stolz die Zähne
stock.adobe.com/Peakstock

Die meisten Kinder in Deutschland haben heute kariesfreie Zähne. Dank vielfältiger präventiver Maßnahmen ist es in den letzten 20 bis 30 Jahren gelungen, die Prävalenz der Karies zu senken [1]. Allerdings sind die Entwicklungen für das Milchgebiss und das bleibende Gebiss unterschiedlich. So ging seit 1994/95 die Kariesprävalenz im bleibenden Gebiss stetig und insgesamt um 82 Prozent zurück. Heute sind 79 Prozent der Zwölfjährigen kariesfrei. Dagegen ging die Karieshäufigkeit im Milchgebiss seit 1994/95 mit etwa 35 Prozent weit weniger stark zurück; nur etwa die Hälfte der Sechs- bis Siebenjährigen hat keine Karies [2]. Weitere konsequente Präventionsmaßnahmen sind notwendig, um einer Kariesentstehung bestmöglich vorzubeugen; insbesondere bei Kindern aus sozioökonomisch benachteiligten Familien, die besonders häufig betroffen sind.

Unter den Präventionsmaßnahmen trägt die Fluoridanwendung wesentlich zur Risikoreduktion bei. In der Vergangenheit wurden in Deutschland unterschiedliche Fluoridanwendungen im Säuglings- und frühen Kindesalter (0 bis 72 Monate) empfohlen [3]. Parallel existierende, unterschiedliche Empfehlungen zur Gesundheitsförderung führen jedoch zu Verunsicherung von Beratungskräften und Elternund zu einer geringeren Akzeptanz sowie letztlich zu unzureichender Umsetzung der Empfehlungen. Einheitliche Empfehlungen zur Kariesprävention durch Fluoridanwendung werden daher seit vielen Jahren von Fachgesellschaften, Berufsverbänden und Beratungskräften gefordert.

In einem vom Netzwerk Gesund ins Leben koordinierten und moderierten Prozess, an dem Vertreterinnen und Vertreter der relevanten Fachgesellschaften und -gruppen beteiligt waren, wurden gemeinsame Empfehlungen zur Kariesprävention im Säuglings- und frühen Kindesalter entwickelt. Sie tragen der wissenschaftlichen Evidenz, der Praktikabilität der Anwendungen sowie den Bedürfnissen von Familien2 Rechnung.

1 Der Begriff „Eltern“ steht für alle Betreuungspersonen des Kindes.

2 Der Begriff „Familie“ steht für alle Lebensgemeinschaften, in denen Kinder zu Hause sind.

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Titelbild Handlungsempfehlungen zur Kariesprävention im Säuglings- und frühen Kindesalter
BLE/Netzwerk Gesund ins Leben

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Broschüre Empfehlung zur Kariesprävention im Säuglings- und frühen Kindesalter

Die Anwendung von Fluorid von Geburt an in entsprechender Menge kann das Kariesrisiko von Kindern erheblich verringern. Verschiedene Empfehlungen zur Fluoridanwendung bei Säuglingen und kleineren Kindern standen bisher nebeneinander und führten bei Beratungskräften und Eltern zu Unsicherheiten. Nun wurde ein neuer Beratungsstandard geschaffen – nach einem Prozess, den das Netzwerk Gesund ins Leben koordiniert hat. Vertreterinnen und Vertreter aller relevanten Fachgesellschaften und -gruppen haben diese Empfehlungen gemeinsam entwickelt.

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